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Raffinerie SalzbergenDie Raffinerie Salzbergen (auch Schmierstoff Raffinerie Salzbergen (SRS) oder Erdölraffinerie Salzbergen genannt), wurde 1860 als Photogenfabrik gegründet. Sie produziert noch heute am gleichen Standort (Salzbergen) unter der Regie der H & R Wasag unter dem Namen H & R Chem Pharm Schmierstoffe, Extrakte, Paraffine und Weißöle. Somit ist sie die älteste noch produzierende Raffinerie der Welt.
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GeschichteAnfängeIm Jahr 1860 trafen sich Interessenten aus Salzbergen und aus dem Münsterland um mit Grundeigentümern in Salzbergen und Hummeldorf über den Abbau des im Boden befindlichen Ölschiefers zu verhandeln. So überließen sie Leopold Gompertz aus Mannheim ihre Berechtsame. Dieser gründete in Salzbergen eine Fabrik zur Gewinnung von Mineralöl und Paraffin. Diese Photogenfabrik ist als Versuchsanlage zur Schieferdestillation als Photogenfabrik Salzbergen gegründet worden. Der in der Umgebung gewonnene Schiefer wurde getrocknet und anschließend in Retorten verschwelt. Bei 300°C destillierten Wasser und Öldämpfe ab. Das Destillat war ein gelblichbräunes stark riechendes Öl. Es kam ohne weitere Reinigung als "Steinöl" in den Handel und wurde für Beleuchtungszwecke verwendet. Technische Schwierigkeiten und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens (15l/t Gestein) zwangen den neuen Werksleiter Dr. Wilhelm Lepenau (seit 1861) 1862 zur Umstellung auf Rohöl. Er bezog amerikanisches Rohöl in Blue Barrels, den damaligen Fässern aus Holz mit 159 l Inhalt. Er produzierte von nun an Benzin, Leucht- und Schmieröl sowie Paraffin. Nach kurzer Zeit hatte sich der kleine Destillationsbetrieb zur Erdölraffinerie entwickelt. Am 31. Oktober 1901 verstarb Dr. Lepenau. Die Raffinerie erweiterte stetig ihre Produktion, im ersten Weltkrieg wurden erstmals Nachtschichten verfahren, um den Rohstoffhunger des Krieges decken zu können. Durch die Inflation und die Weltwirtschaftkriese schmolzen die wirtschaftlichen Reserven des Unternehmens rasch dahin. Übernahme durch die WintershallDurch die Übernahme des Werkes durch die Wintershall in 1931 und den Neubau zahlreicher Produktionsanlagen betrug der Durchsatz nun 40.000 t im Jahr. 1945 wurde die Raffinerie durch 4.000 Fliegerbomben stark beschädigt. Der von der britischen Militäregierung 1946 genehmigte Wiederaufbau zur Kapazität von 60.000 t war ein besonderer Meilenstein in der Geschichte. Durch die in Lingen befindliche Schwesteraffinerie wurde die Produktion ab 1952 immer mehr auf Motorenöl verlagert. Trotz zahlreicher Neuerungen und Erweiterungen geriet die Raffinerie in wirtschaftliche Schieflage. Die drohende Schließung konnte durch den Verkauf der Raffinerie an die H & R Gruppe 1994 abgewendet werden. Der neue Firmename Schmierstoffraffinerie Salzbergen (SRS) hielt Einzug. H & R Chem PharmDurch die Verschmelzung der SRS GmbH mit der Wasag Chemie AG wurde der Firmenname zu H & R Chem Pharm. Heute werden 400.000 t Rohstoffe eingesetzt, die zu über 700 Erzeugnissen verarbeitet werden. Durch die Errichtung der thermischen Abfallbeseitigung im Jahre 2004 wurde die Versorgung der Raffinerie mit Strom und Dampf sichergestellt. Weblinks
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Raffinerie_Salzbergen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |