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Ranitidin
Ranitidin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Ethendiamine zur Kontrolle der Magensäureproduktion und wird bei Refluxkrankheiten und zur Magengeschwür-Prophylaxe sowohl in der Humanmedizin als auch in der Veterinärmedizin angewendet. Neben den verschreibungspflichtigen Medikamenten gibt es Ranitidin mittlerweile gering dosiert auch freiverkäuflich in der Apotheke. Die Anwendung sollte jedoch nicht länger als 7 Tage ohne ärztliche Betreuung erfolgen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ChemieRantidin ist ein Pulver mit einer Schmelztemperatur von 69-70 °C. Bei 25 °C beträgt der Dampfdruck 1,20-7 mmHg, die Wasserlöslichkeit 2,474 mg/l. Die LD50 ist bei Mäusen bei oraler Aufnahme größer als 1 g·kg-1. Die CAS-Nummer lautet 66357-35-5, für Ranitidinhydrochlorid 71130-06-8. WirkungRanitidin ist ein kompetitiver, reversibler Antagonist des Histamin-Rezeptors vom Typ 2 (H2-Blocker). Durch diese Rezeptorblockade wird die histaminabhängige Produktion der Salzsäure und Freisetzung des Verdauungsenzyms Pepsin im Magen vermindert. Ranitidin ist etwa zehnmal stärker in dieser Wirkung als Cimetidin, hat aber dennoch deutlich weniger Nebenwirkungen. Ranitidin wird nach oraler Aufnahme schnell im Darm resorbiert. Es verteilt sich im Körper, passiert auch die Plazenta und wird auch über die Milch ausgeschieden. Ranitidin wird in der Leber abgebaut über die Nieren ausgeschieden. Die Wirkungsdauer beträgt etwa 8 bis 12 Stunden. AnwendungRanitidin wird bei Geschwüren und Entzündungen des Magens, Labmagens, des Zwölffingerdarms (Duodenum), bei Gastritis, Ösophagitis und Refluxerkrankungen eingesetzt. Neuere Leitlinien ziehen allerdings Protonenpumpenhemmer den H2-Blockern in der Therapie der Gastritis, Ösophagitis und der Refluxerkrankungen vor. Beim Haushund kann Ranitidin auch zur Behandlung des Gastrinoms (canines Zollinger-Ellison-Syndrom), der Mastozytose und von Mastzell-Tumoren verwendet werden. Ranitidin wird zum Beispiel auch zum Magenschutz während einer Mega-Dosis-Steroid-Therapie (Cortison-Therapie) verwendet. Kontraindikationen und NebenwirkungenDas Mittel darf nicht bei bekannter Unverträglichkeit eingesetzt werden. Bei Funktionsstörungen der Nieren sollte Ranitidin mit Vorsicht angewendet werden. Obwohl nahezu alle Organe H2-Rezeptoren besitzen, sind die Wirkungen auf andere Organe kaum nachweisbar. Seltene Nebenwirkungen sind beim Menschen psychische Verwirrung und Kopfschmerzen, Agranulozytose, vorübergehende Herzrhythmusstörungen (Bradykardie), Hautausschlag, Durchfall, Stuhlverstopfung und Libidoverlust. Ranitidin sollte nicht mit Alkohol eingenommen werden, da Ranitidin die Bioverfügbarkeit von Ethanol signifikant erhöht und somit zu einer erheblich höheren Ethanolkonzentration führt. Dies ist auf die Verminderung seiner First-pass Extraktion zurückzuführen.
Kategorien: Furan | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ranitidin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |