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Raumladung
Weiteres empfehlenswertes FachwissenAls Raumladung bezeichnet man eine räumlich begrenzte elektrische Ladungsverteilung. Sie wird durch einen Überschuss negativer oder positiver Ladungsträger verursacht. Raumladungseffekte treten in vielen elektronischen Bauelementen (z. B.: Elektronenröhren, Halbleiterdioden, Transistoren) auf, wo sie entscheidenden Einfluss auf deren elektronische Eigenschaften haben. Auch in Elektronenquellen und Ionenquellen spielen Raumladungseffekte eine wichtige Rolle, wobei hier die mit den Raumladungen verbundenen elektrischen Felder häufig als unerwünschte Nebenwirkungen betrachtet werden, da sie die erreichbare Qualität wichtiger Strahleigenschaften wie der erreichbaren Intensität oder der Energieauflösung begrenzen. Weiterhin müssen Raumladungen bei dem Design von Gasentladungsröhren und Glimmentladungsröhren berücksichtigt werden. In der Natur können durch die Bewegung von Wassertropfen und Eiskristallen in Gewitterwolken Raumladungen entstehen, die sich in Form von Blitzen entladen können.
Raumladungen in ElektronenröhrenIn Elektronenröhren werden Raumladungen durch Glühkathoden erzeugt. Zur Vermeidung von unerwünschten Wechselwirkungen der erzeugten Elektronen mit Gas und zur Schonung der Glühkathode werden die Röhren im Vakuum betrieben. Die in einer Röhre auftretenden Raumladungseffekte sind in Abb. 2 am Beispiel einer einfachen Röhrendiode dargestellt. Die von der Glühkathode der Röhre emittierten Elektronen werden zur Anode abgezogen. Dabei erzeugen die Elektronen selbst elektrische Felder und verzerren dadurch die durch die Anodenspannung verursachte Feldverteilung erheblich. Dies kann soweit gehen, dass am Entstehungsort der Elektronen (der Glühkathode) kein Feld mehr ankommt, da es bereits vorher durch die Raumladungen abgefangen wird. In diesem Fall ist der Anodenstrom nicht mehr abhängig von der Anzahl der von der Kathode emittierten Elektronen, sondern nur noch von der Anodenspannung. Diesen Bereich der Strom-Spannungs-Kennlinie bezeichnet man als raumladungsbegrenzten Strom (s. Abb. 3). Zwischen Kathode und Anode ergibt sich eine positionsabhängige Dichteverteilung, die sich selbstständig so einregelt, dass überall die Stromdichte gleich ist. So führt z. B. ein Absinken der Stromdichte in einem bestimmten Bereich sofort dazu, dass sich hier zusätzlich Raumladung ansammelt, welche den Durchgriff der Anodenspannung auf die davorliegende Ladung abschirmt, sodass die Stromdichte auch dort soweit absinkt, bis sich ein Gleichgewichtszustand eingestellt hat. Der Anodenstrom Ia = jS bzw. die Stromdichte j lassen sich durch das Langmuir'sche bzw. Langmuir-Child'sche Raumladungsgesetz berechnen:
mit der Anodenspannung Ua, der Vakuum-Dielektrizitätskonstante ε0, der Elementarladung e, der Elektronenmasse me und einem Kathoden-Anoden-Abstand d. Die Gleichung gilt unter folgenden (nur näherungsweise gültigen) Annahmen:
Bei großen Anodenspannungen lässt sich durch Erhöhung der Anodenspannung kein zusätzlicher Anodenstrom abziehen. Dieser so genannte Sättigungsstrom wird dann erreicht, wenn die Anodenspannung so groß ist, dass sie nicht durch die Raumladung kompensiert werden kann. In diesem Fall werden alle Elektronen, die die Kathode erzeugt, absaugt. Der Sättigungsstrom ist daher umso größer, je mehr Elektronen die Kathode emittiert (in Abb. 3 schematisch dargestellt durch drei gestrichelte Sättigungskennlinien für jeweils verschiedene Kathodentemperaturen). Raumladungen in Halbleiterbauelementen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Raumladung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |