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RechtkantAls Rechtkant wird im heutigen Sprachgebrauch[1] ein Quader, ein quaderförmiger Körper oder ein quaderförmiger Hohlkörper mit vier bis sechs äußeren Begrenzungsflächen verstanden. In mathematischen Abhandlungen werden die Begriffe Quader und Rechtkant synonym verwendet[2]. Bei der Wortbildungsanalyse lässt sich das Wort Rechtkant in das Adjektiv ’’recht’’ im Sinne von „rechtwinklig“ und das fiktive[3] Nomen „Kant“ zerlegen. „Kant“ ist eine Nebenform zum Wort Kante, das im 17. Jahrhundert aus dem Mittelniederdeutschen für „Kante, Ecke, Rand“ ins Hochdeutsche aufgenommen wurde. Der Wortstamm „kant“ findet sich im Verb „kanten“, im Adjektiv „kantig“ oder in Komposita (z.B. Vierkantschlüssel). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ArchitekturAls Rechtkant oder Rechtkantbau wird in der neueren Architekturliteratur ein Gebäude bezeichnet, das durch seine einfache kubische Grundform und durch das Fehlen von Ornament und Profilierung charakterisiert wird. Diese Gebäudeform findet sich im Wesentlichen seit der Antike in Europa[4] ebenso wie in anderen Kulturkreisen[5], wurde jedoch vor allem durch das Bauhaus, einer Architekturschule der Klassischen Moderne, propagiert. Mit der Industrialisierung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl in den Städten rasant an. Es wurde dringend Wohnraum gebraucht, mit der Folge, dass die Aufgaben von Baukunst und Städtebau endgültig vom repräsentativen Gebiet auf das Gebiet des Zweckgebundenen und Sozialen verschoben werden mussten[6]. Dieser Herausforderung widmete sich das Bauhaus, das alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens zu beeinflussen suchte und eine zeitgemäße Synthese zwischen Kunst und Technik schaffen wollte. "Die Gestaltung des Industrieproduktes wurde zum Ziel, und strenge kubische Formen lösten den Expressionismus ab. Mit seiner strengen Sachlichkeit, den kubisch klaren, weißen Flächen bestimmte Gropius den Internationalen Stil maßgeblich. Der Internationale Stil wurde vor dem Ersten Weltkrieg geschaffen und während der 1920er Jahre zuerst in Mitteleuropa und einige Jahre später in anderen Ländern Europas und in Amerika angenommen."[7] Ein gelungenes Beispiel dieses Baustils stammt von Le Corbusier mit dem Entwurf der Villa Savoye, einem weißen Rechtkant auf Stelzen[8], der Licht, Luft und Sonnenschein hereinlässt. In der Zeit bis 1933 entstanden so in Deutschland zehntausende bezahlbare Wohnungen in Wohnsiedlungen, die soziale Kontakte ermöglichten. Danach trugen die emigrierenden Architekten die Bauhausidee zum Siegeszug in die Welt. Heftige Kritik an diesem Architekturstil wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg laut, als dieser ganze Stadtlandschaften bestimmte. Selbst Peter Hahn, Direktor des Bauhaus-Archivs, spricht von „Container-Architektur“ und „städtebaulicher Verödung“. Kristiana Hartmann benennt Schlagworte wie der „weiße Rechtkant“ oder die „weißen und gläsernen Kästen“. Eine der architektonischen Antworten wird durch die Postmoderne mit dem Slogan von Heinrich Klotz geprägt: „nicht nur Funktion, sondern auch Fiktion“[9]. Andere Architekten halten nach wie vor an der Errichtung von „Rechtkantbauten“ fest[10]. Fertigungstechnik
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Anmerkungen und Quellen
Literatur
Online Publikationen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rechtkant aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |