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Remifentanil



Steckbrief
Name (INN) Remifentanil
Wirkungsgruppe

Opioid-Analgetikum

Handelsnamen

Ultiva®

Klassifikation
ATC-Code AH06
CAS-Nummer 132875-61-7
Verschreibungspflichtig: BtmG


Fachinformation (Remifentanil)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name:
3-{4-Methoxycarbonyl-4-[(1-oxopropyl)phenyl-amino]-1-piperidin}propansäure-methylester
Summenformel C20H28N2O5
Molare Masse 376,447 g/mol

Remifentanil ist ein extrem kurzwirksames Opioid, das insbesondere in der Anästhesie Anwendung findet.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsmechanismus

Wie die meisten klinisch angewandten Opioide reagiert Remifentanil mit Opioidrezeptoren. Durch Wechselwirkung insbesondere mit dem µ-Rezeptor entfaltet es die typischen Opioidwirkungen wie Analgesie, Miosis, Euphorie und Atemdepression. Der Abbau erfolgt organunabhängig durch unspezifische Esterasen, daher ist eine Dosisanpassung bei Leber- oder Nierenfunktionseinschränkung nicht notwendig. Es wird zu 98 % durch Hydrolyse der Esterbindung und zu 2 % durch N-Dealkylierung abgebaut; die entstehenden Verbindungen haben praktisch keine Opioid-Wirkung mehr.

Anwendungsgebiete

Remifentanil wird vor allem im Rahmen der totalen intravenösen Anästhesie (TIVA) eingesetzt, meist in Kombination mit Propofol. Aufgrund der kurzen Halbwertzeit wird Remifentanil meist kontinuierlich z. B. über eine Spritzenpumpe zugeführt. Es kommt daher auch kaum zur Kumulation im Fettgewebe; Wirkungsüberhänge sind sehr unwahrscheinlich. Diese sehr gute Steuerbarkeit hat zu einer weiten Verbreitung, speziell in der ambulanten Anästhesie, beigetragen. Daneben kann es unter entsprechender Überwachung als kurzwirksames Monoanalgetikum bei weniger schmerzhaften Maßnahmen (z. B. Lithotripsie) genutzt werden. Die kurze Halbwertzeit der Substanz führt allerdings auch dazu, dass kurz nach Beendigung der Zufuhr keine Analgesie mehr besteht und zusätzlich, abhängig von der Schmerzintensität, ein weiteres Analgetikum, beispielsweise Piritramid, gegeben werden muss.

Besonderheiten

Die Dosierung von Remifentanil muss unbedingt dem Alter angepasst werden (Minto et al., 1997). Deutliche Blutdruck- und Herzfrequenzabfälle sind beschrieben worden.

Rechtsstatus in Deutschland

Remifentanil ist in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund seiner Aufführung in der Anlage 3 BtMG ein verkehrsfähiges und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel. Der Umgang ohne Erlaubnis oder Verschreibung ist grundsätzlich strafbar. Weitere Informationen sind im Hauptartikel Betäubungsmittelrecht in Deutschland zu finden.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Remifentanil aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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