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Roald Hoffmann



Roald Hoffmann (* 18. Juli 1937 in Zloczow, Polen) ist ein US-amerikanischer Chemiker, der zusammen mit dem Japaner Kenichi Fukui im Jahre 1981 den Nobelpreis in Chemie für die von beiden unabhängig voneinander entwickelten Theorien zum Verlauf chemischer Reaktionen erhielt.

Hoffmann stammt aus einer Familie jüdischen Glaubens, die nach ihrer Flucht aus Polen über mehrere Stationen im Jahre 1949 in die USA auswanderte.

Nach Studium und Promotion an der Harvard Universität erhielt Hoffmann im Jahre 1965 einen Lehrstuhl an der Cornell Universität in Ithaca im US-Bundesstaat New York, an der heute (2007) noch lehrt.

Inhaltsverzeichnis

Hoffmans Seite als Moralist und Künstler

Raold Hoffmann tritt für die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Wissenschaft der Chemie ein. Beim Weltkongress der Internationalen Chemikervereinigung IUPAC im August 2007 in Turin nutzte er die ihm eingeräumte Aufgabe einen der Hauptvorträge zu halten für einen moralischen Appell: "Egal ob man ein Gewehr macht oder ein Molekül, ein Gemälde oder ein Gedicht, man sollte immer fragen: Könnte ich damit jemand Schaden zufügen?" Statt einer Rede ließ er, eine Premiere in der Geschichte der Chemikervereinigung, ein von ihm geschriebenes Theaterstück mit dem Titel Should've (dt: Hätte man bloß!) aufführen. Darin diskutiert eine zerstrittene Familie eine Stunde lang den Selbstmord des toten Familienoberhauptes, der als Chemiker ein tödliches Nervengift entwickelt hat, das in die Hände von Kriminellen gelangt ist. Die Geschichte benutzt er als bloßen Aufhänger um in 26 sehr kurzen Szenen eine Vielzahl von Themen von der Verantwortung des Wissenschaftlers, der spanischen Grippe, dem Papst, Hitler und der Holocaust bis zur Unvereinbarkeit von Forscher- und Familienleben anzusprechen.

Die autobiographischen Texte "Das periodische System" des Chemikers und auschwitzüberlebenden jüdischen Italieners Primo Levi hat er bei seinen Studenten zur Pflichtlektüre gemacht.

Werke

  • Roald Hoffmann und Carl Djerassi: Oxygen – Ein Stück in zwei Akten, Wiley-VCH, Weinheim 2001, ISBN 978-3-527-30460-8.
  • Roald Hoffmann: Sein und Schein - Reflexionen über die Chemie, Wiley-VCH, Weinheim 1997, ISBN 978-3-527-29418-3.

Preise

  • Nobelpreis[1]
  • Priestley Medal
  • Arthur C. Cope Award in Organic Chemistry
  • Inorganic Chemistry Award (American Chemical Society)
  • Pimentel Award in Chemical Education
  • Award in Pure Chemistry
  • Monsanto Award
  • National Medal of Science
  • National Academy of Sciences
  • American Academy of Arts and Sciences Fellow
  • American Philosophical Society Fellow
  • Kolos Medal
  • Foreign Member der Royal Society
  • Harvard Centennial Medalist

Literatur und Quellen

  • Interview: Schönheit ist die Freude am Lebendigen, am Unregelmäßigen mit Stefan Klein. In: Die Zeit/Leben Nr. 2007/26, Seite 42-45 vom 21. Juni 2007. (Z. Bspl. über die Schönheit des Hämoglobin-Moleküls.)
  • Hilmar Schmundt: Ethik "Chemie ist sehr poetisch", in Der Spiegel vom 13.8.2007, S. 123

Einzelnachweise

  1. http://www.chem.cornell.edu/faculty/index.asp?fac=32
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Roald_Hoffmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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