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Salzschmelze



Eine Salzschmelze entsteht, wenn ein Salz über seinen Schmelzpunkt hinaus erhitzt wird. Es sind sehr vielseitige Flüssigkeiten, die in der Fertigung nicht mehr wegzudenken sind. Im Alltag weitgehend unbeachtet, werden sie in vielen Prozessen eingesetzt. Klassische Salzschmelzen haben eine Temperatur von 150°C bis 1300°C. In neuster Zeit werden auch niedrig schmelzende Salze (ionische Flüssigkeiten) in Salzschmelzen unter 80°C eingesetzt, um gebräuchliche organische Lösungsmittel zu ersetzen. Diese ionischen Flüssigkeiten lassen sich aber in ihren Eigenschaften in der Regeln nicht mit Salzschmelzen von klassischen Ionenverbindungen vergleichen.

Inhaltsverzeichnis

Wärmebehandlung und Härtetechnik

Ein Anwendungsschwerpunkt von Salzschmelzen ist die Wärme- oder thermochemische Behandlung von Metallen. Aufgrund ihrer Temperaturgleichmäßigkeit sind sie häufig das Medium der Wahl bei Glüh- und Härteprozessen. Die Temperatur dieser Schmelzen kann in einem weiten Bereich gewählt werden. Dabei kann das Metall im Salzbad erhitzt oder abgekühlt werden. Hauptsächlich werden Salzschmelze wie Cyansalz verwendet.

Wärmespeicher

In der Solartechnik wird die Kristallisationsenergie des Salzes – Thiosulfat – genutzt, um Wärme zu speichern. Mittels Wasser, das in einem Sonnenkollektor auf dem Dach erhitzt wurde, wird das Salz aufgeschmolzen. Später kann die bei der Rekristallisation wieder frei werdende Energie zum erwärmen des Brauchwassers genutzt werden.

Wärmeübertragung

Flüssige Salze werden auch benutzt, um bei Temperaturen deutlich über 100°C Wärme zu transportieren. Dabei braucht das Röhrensystem nicht unter Druck stehen, wie bei Wasserdampf. Ihr Anwendungsbereich liegt zwischen den Flüssigkeiten Wasser, (thermischen) Ölen und flüssigen Metallen. Verwendet werden beispielsweise Gemische aus Alkalinitrit und -nitrat – ihr Schmelzpunkt liegt bei ca. 140°C

So etwa wird das Salzbad bei der Vulkanisierung (Salzbadvulkanisierung) eingesetzt. Bei ihr wird das Gummiprofil aus der Presse direkt in das geschmolzene Salz gepresst. So werden Fensterdichtungen, Wischerblätter und Antriebsriemen mit glatten, dichten Oberflächen hergestellt. Hierbei arbeitet man mit geschmolzenen Alkalinitraten und Nitriten oder mit geschmolzenen Nitraten bei Temperaturen zwischen 240°C und 280°C.

Reinigung

Salzschmelzen eignen sich auch für schwierig auszuführende Reinigungen (thermochemische Bauteilreinigung). Sie werden oft in der Massenfertigung eingesetzt, um vorwiegend metallische Teile von Ölen, Fetten, Lackierungen, Beschichtungen, Oxiden, Wachsen, Gläsern, Kunststoffen oder Formsand, zu reinigen. So werden etwa bei Gasturbinenschaufeln Ablagerungen vom Betrieb mit Hilfe von Salzschmelzen entfernt.

Flussmitteln beim Schweißen oder Löten

Beim Hartlöten (d.h. kein Lötblei/Lötzinn) werden Salze eingesetzt, damit das flüssige Metall sich besser verteilt.

Chemische Reaktionen in Salzschmelzen

Einige Metalle werden aus der Salzschmelze mittels Schmelzelektrolyse gewonnen. In diesem Fall wird das Metalloxid oder Salz in der Schmelze gelöst und mit Hilfe von Strom zerlegt. Das geschmolzene Salz hält das Metall flüssig und verhindert die sofortige Oxidation des geschmolzenen Metalls, da es in der Schmelze absinkt.

Beispiele sind die Magnesium- und Aluminiumherstellung.

als Elektrolyt

In Schmelzkarbonat-Brennstoffzellen (MCFC) bildet eine Salzschmelze von 580°C – 660°C den Elektrolyten. Verwendet werden etwa Alkalikarbonate (Li2CO3/K2CO3). Salzschmelzen leiten den elektrischen Strom gut, da die Konzentration von Ladungsträgern sehr hoch ist.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Salzschmelze aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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