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Saxitoxin
Als Saxitoxine (STX) bezeichnet man neurotoxische Gifte (Nervengifte) die in Miesmuschel, Pfahlmuscheln, Austern oder Schellfisch angereichert werden können und beim Verzehr der Muscheln oder Fische durch den Menschen die Muschelvergiftung (Mytilismus) verursachen. Quelle der Toxine sind Algen, sogenannte Dinoflagellaten die im Plankton vorkommen und wiederum von Muscheln als Nahrung aufgenommen werden. Diese Muscheln können in ihrem Inneren das Saxitoxin stark konzentrieren. Zu den Saxitoxinproduzierenden Dinoflagellaten zählen:
Diese vermehren sich insbesondere in den warmen Jahreszeiten und können rasch rötlich gefärbte Algenteppiche auf Flüssen oder Seen ausbilden ("red tide"). Saxitoxin kann sich auch im Gewebe von Muscheln anreichern und zur Muschelvergiftung paralytic shellfish poisoning PSP führen. Saxitoxin kann sowohl durch Inhalation (Einatmen) als auch über die Nahrungsaufnahme in den Körper gelangen. Im Falle von eingeatmetem Saxitoxin kann es innerhalb kürzester Zeit (Minuten) zu einer tödlichen Atemlähmung kommen. Nicht tödliche Dosen führen beim Menschen nach einigen Stunden zu folgenden Symptomen: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe und Bauchschmerzen. Die Betroffenen können Doppelbilder sehen, und es zeigt sich eine Lähmung der Atemmuskulatur. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Saxitoxin als biologischer KampfstoffSaxitoxin war unter der Bezeichnung TZ aufgrund seiner hohen Giftigkeit immer wieder als chemischer Kampfstoff im Gespräch und es gibt Berichte, denen zufolge es möglich sein soll, Gewehrmunition mit Saxitoxin zu kontaminieren, um eine rasche tödliche Wirkung zu erzielen. Saxitoxin ist etwa 1000 mal giftiger als das synthetische Nervengift Sarin und kann wie das Ricin als Kampfstoff biologischer Herkunft angesehen werden. Die amerikanische CIA soll in den 50-er Jahren für ihre Agenten (z. B. U-2 Pilot Gary Powers) Giftkapseln mit Saxitoxin hergestellt haben. Saxitoxin steht auf der Kriegswaffenliste des bundesdeutschen Kriegswaffenkontrollgesetzes [1]. Saxitoxin in der medizinischen ForschungWie das Tetrodotoxin ist Saxitoxin (STX) eine wichtige Substanz in der medizinischen Forschung, da es als selektiver Natriumkanal-Blocker gilt, der keinen Einfluss auf den Flux von Chlorid- oder Kaliumionen der Zellmembran hat. Die erste ausführliche chemische Analyse und auch Synthese des Saxitoxins wurde von Kishi im Jahre 1977 durchgeführt. Chemische Eigenschaften
Quellen
Kategorien: Giftiger Stoff | Chemische Verbindung | Nervengift |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Saxitoxin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |