Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
SchlunzDas Wort Schlunz bezeichnet landläufig einen unordentlichen, unsauberen Menschen. Im Laborbereich bezeichnet es einen schwer zu beseitigenden Rückstand in Laborgefäßen nach chemischen Operationen (auch Schlonz). Weiteres empfehlenswertes FachwissenWortherkunft und WortbedeutungDie Herkunft des Wortes ist unklar, doch finden sich gemäß dem Grimmschen Wörterbuch [1]bereits im 14. Jahrhundert Verwendungen von Schlunz oder seinen Varianten Schlonz, slunt, sluntzel (Verkleinerungsform), slunte/schlumpe (weibliche Form) o.ä. Stets ist damit etwas Schlaffes, Unreines oder Unordentliches gemeint, seien es Gegenstände (Lumpen, Lappen), Nahrungsmittel (dickbreiige Suppen, aber auch ein Erfurter Bier) Orte (Kasernen) oder Personen. Die gleiche Wortbedeutung hat das neuzeitliche (Schimpf-)Wort Schlampe (engl. „slut“) für nachlässig gekleidete, unordentliche oder lotterhafte Frauen. Als Verb ist die Form „schlunzen“ bekannt, das für „nachlässig sein, müßig sein“ steht. Auch das Adjektiv „schlampig“ für „nachlässig“ dürfte sich auf den gleichen Wortstamm zurückführen lassen. SprachgebrauchLokaler Sprachgebrauch In der Ruhrgebietssprache [2] wie auch im Sauerländischen [3]bezeichnet Schlunz einen unordentlichen, unsauberen Mensch. Es gibt auch die Verniedlichungsform „Schlönzken“ und bezieht sich oft auf unordentliche Kleinkinder. Im Rheinländischen bezeichnet Schlunz zudem auch Abfall, Unrat, überflüssiges Zeug[4]. Labor-Jargon In der Chemiker- und Laborantensprache bezeichnet Schlunz einen bei vielen chemischen Laboroperationen (Analysen, Synthesen, besonders aber Destillationen) auftretenden nicht näher identifizierbaren Rückstand. Bei organischen Synthesen ist es meist eine bräunlich-schwarze, häufig teerartige Substanz, die vermischte Zersetzungsprodukte der Ausgangsmaterialien enthält. Schlunz ist der Schrecken jedes Laboranten, da er fest an den benutzten Glasgeräten haftet und sich nur äußerst mühsam entfernen lässt[5][6]. Fachsprache Als „Schlunzen“ werden gerollte Tabakblätter bezeichnet, die die zu Priemen (Kautabak) verarbeitet werden[7]. Quellen
|
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schlunz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |