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Schwedischer Ölausstieg
2005 kündigte die schwedische Regierung an, bis 2020 unabhängig von Öl und anderen 'fossilen Rohstoffen' sein zu wollen. Die Regierung gibt für diese Entscheidung vier Gründe an: [1]
2005 wurde der Energiebedarf des Landes mit etwa 32 Prozent über die Ölversorgung gedeckt, Kernenergie und Wasserkraft bilden mehrheitlich den restlichen Anteil. Obwohl eine vollständige Einstellung der Versorgung mit Öl nicht beabsichtigt ist, wird das Jahr 2020 als Richtwert für den kontinuierlichen Prozess beim "Ölausstieg in Schweden" angesehen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Komitee für Öl-UnabhängigkeitUm Vorschläge zum Abbau der Ölabhängigkeit zu finden, richtete die Regierung ein Komitee für Öl-Unabhängigkeit ein (Komiteeen för att bryta oljeberoendet i Sverige till år 2020), betitelt durch den Premierminister Göran Persson. In ihrem Bericht empfiehlt das Komitee bis zum Jahr 2020 folgende Ziele zu verwirklichen:
Langfristig wird das Ziel anvisiert, Öl durch erneuerbare Energien und Energieeinsparmaßnahmen zu ersetzen und damit den Energieverbrauch komplett einzustellen. Davon wird auch bei den Einschränkungen bei der Kohlenstoffemission ausgegangen. Ferner wird erwartet, dass die Rolle Schwedens in der nachhaltigen Entwicklung gestärkt wird und die internationale Konkurrenzfähigkeit im wirtschaftlichen Bereich wächst. EnergiequellenTechnische Lösungen enthalten unter diesen Bedingungen die Weiterentwicklung von Solarzellen, Brennstoffzellen, Windparks, Wellenkraftwerken, einen großen Zuwachs an Fernwärmeanlagen, die verstärkte Verwendung von Wärmepumpen und der Anbau einheimischer Biokraftstoffe. Es wird erwartet, dass Forschung, Entwicklung und Kommerzialisierung dieser Technologien von der Regierung unterstützt werden. Das Komitee empfiehlt auch, dass die Regierung die Gründung eines nationalen Erdgasnetzes nicht bestrafen sollte, da befürchtet wird, dass dies die Entwicklung von Biokraftstoff hemmen und die Verwendung von Gas als Ölersatz fördern würde. EnergieverbrauchUm den Energieverbrauch zu senken, sieht das Komitee vor, dass bis zum Jahr 2020 mindestens 75 Prozent aller neuen Gebäude unterhalb des energietechnischen Anforderungsniveaus betrieben werden, ähnlich dem Gebäudestandard in Deutschland. Ferner wird es notwendig sein, bestehende Häuser zu modernisieren, was die Umstellung von Heizungssystemen auf Fernheizung, Biokraftstoffen oder Wärmepumpen einschließt. Weiterhin erhofft sich die Regierung mit dieser Maßnahme eine verstärkte Nutzung von Arbeiten außerhalb eines Unternehmens, Videokonferenzen, Internetkonferenzen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Wasserwegen, Hybridantrieben und kleineren, leichteren mit Biodiesel betriebenen Autos. Mit dem reduzierten Verbrauch in der Industrie sieht die schwedische Regelung für die Vergabe von Emissionsberechtigungen eine 75-prozentige Kürzung ihres anfänglichen Niveaus bis 2020 vor. Vermutlich werden auch das Steuersystem, Bildung und öffentliche Initiativen zur Beeinflussung von Energieentscheidungen genutzt werden. EntwicklungBei der Veröffentlichung wurden die Komiteeempfehlungen von der nationalen Automobilindustrie (BIL Sweden) unterstützt. Die Holzwirtschaft auf der anderen Seite war gegen die Empfehlungen, da sie befürchtet, dass im Inland produzierte profitable Exporte gegen einkommensschwache heimische Produktionen von Biokraftstoffen eingetauscht werden. [2] Die Zukunft der Empfehlungen ist aufgrund der Niederlage der Partei des Premierministers (Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens) bei den Septemberwahlen 2006 ungewiss. Die Komiteesempfehlungen bleiben weiterhin von internationalem Interesse. Siehe auch
Quellen
Englischsprachige Weblinks
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schwedischer_Ölausstieg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |