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Schwefeldichlorid
Schwefeldichlorid ist eine dunkelrote, toxische, hydrolyseempfindliche Flüssigkeit mit charakeristischem, an Chlor erinnernden Geruch. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GeschichteEine der ersten Anwendungen von Schwefeldichlorid erfolgte 1846. Damals nutzte Alexander Parkes in Schwefelkohlenstoff (CS2) gelöstes Schwefeldichlorid zur Kaltvulkanisation von Kautschuk. Während der ersten Weltkrieges wurde Schwefeldichlorid zur Herstellung des Kampfstoffes S-Lost verwendet. Gewinnung und DarstellungIm Labor wird Schwefeldichlorid durch Umsetzung von Dischwefeldichlorid mit Chlorgas hergestellt. Ebenfalls möglich ist die direkte Umsetzung von Schwefel mit Chlor, wobei ein Gemisch aus Dischwefeldichlorid und Schwefeldichlorid erhalten wird. Eine Trennung der beiden Flüssigkeiten kann durch Destillation unter Schutzgasatmosphäre erfolgen. EigenschaftenPhysikalische EigenschaftenSchwefeldichlord ist mit einer Bildungsenthalpie von -49 kJ/mol eine mäßig exotherme Verbindung. Sie ist bei Raumtemperatur nicht stabil und zerfällt in einer Gleichgewichtsreaktion zu Schwefelmonochlorid und Chlor. Eine Stabilisierung ist durch Zugabe von Phosphortrichlorid oder Phosphorpentachlorid möglich. Schwefeldichlorid besitzt C2V-Symmetrie. Das Schwefelatom ist tetraedrisch von den beiden Chloratomen und von den beiden freien Elektronenpaaren umgeben. Der Bindungswinkel zwischen Cl-S-Cl beträgt etwa 103 Grad, der Bindungsabstand 2,01 Å. VerwendungSchwefeldichlorid kann als Sulfidierungs- und Chlorierungsmittel in der Synthese verwendet werden. Es reagiert mit ungesättigten Verbindungen wie Allylphenylethern oder Allylphenolen zu den entsprechenden Thiaheterocyclen bzw. Sulfonen. SicherheitshinweiseDa mit Schwefeldichlord auf relativ einfache Weise die Darstellung von S-Lost möglich ist, werden Produktion, Verwendung und vor allem Ausfuhr gesetzlich geregelt und überwacht. Quellen
Kategorien: Ätzender Stoff | Umweltgefährlicher Stoff | Schwefelverbindung | Chlorverbindung |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schwefeldichlorid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |