Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Sigismund Friedrich HermbstädtSigismund Friedrich Hermbstädt (* 16. April 1760 in Erfurt; † 22. Oktober 1833 in Berlin) war Apotheker, Chemiker, technischer Schriftsteller, Technologe und "Unternehmensberater". Hermbstädt setzte sich Zeit seines Lebens für die Verbreitung handwerklicher und industrieller Techniken ein. Hierzu hielt er Unterrichtskurse für Gewerbetreibende ab und veröffentlichte eine Vielzahl von Abhandlungen und Büchern in denen er auf die Technologien sowie die Physik und Chemie der dargestellten Verfahren einging. Er leistete einen wesentlichen Beitrag zur Modernisierung und Rationalisierung von Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe im Preußen Anfang des frühen 19. Jahrhunderts. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenNach dem er in seiner Heimatstadt die St. Michaelisschule, eine Volksschule, und 1773 bis 1774 das Ratsgymnasium besucht hatte, begann Hermbstädt an der Universität zu Erfurt ein Studium der Arzneiwissenschaft. Zusätzlich besuchte er Vorlesungen über Chemie bei Wilhelm Bernhard Trommsdorf. Nach der Promotion ging er als Repetent nach Langensalza in die von Johann Christian Wiegleb begründete pharmazeutische Lehranstalt. Danach nahm er ein Officium in der Ratsapotheke in Hamburg an. 1784 arbeitete er als Verwalter in der Apotheke Zum weissen Schwan, der Apotheke des verstorbenen Valentin Rose dem Älteren in der bis 1780 auch Martin Heinrich Klaproth tätig war. Zugleich setzte er seine Studien am königlichen Collegium medico-chirurgicum fort, dort lernte er auch Professor Dr. Stelle, Leibarzt des preußischen Königs und Geheimer Rat, kennen. 1786 unternahm er eine Studienreise in den Harz und in das sächsische Erzgebirge. In Göttingen, Halle, Leipzig und Freiberg verweilte er länger und schloß Bekanntschaft mit Persönlichkeiten wie Johann Beckmann, Georg Christoph Lichtenberg, Johann Friedrich Gmelin, Johann Georg Adam Forster, Ernst Hebenstreit, Abraham Gottlob Werner, Christlieb Ehregott Gellert, Johann Friedrich Lempe und Johann Gottfried Hoffmann. Ende 1787 privatisierte Hermbstädt wieder in Berlin und hielt Privatvorlesungen über Chemie, Physik, Technologie und Pharmazie. 1791 erfolgte seine Berufung als ordentlicher Professor für Chemie und Pharmazie an das Collegium medico-chirurgicum. Gleichzeitig betraute man ihn auch mit der Verwaltung der königlichen Hofapotheke, eine Aufgabe die er 7 Jahre lang wahrnahm. In dieser Zeit erfolgten die Ernennung zum Rat am Obercollegium medicum, zum Assessor des königlichen Manufactur- und Commerzcollegiums sowie zum Assessor bei der Salzadministration. Letzteres bewirkte seine Mitwirkung in chemisch-technologischen Fragestellungen im Ressort des Ministers Karl August von Struensee. Wegen eines Aufstandes auf der Zuckerinsel San Domingo (Haiti) wurde Zucker 1791 in Preußen knapp und teuer. Hermbstädt sollte daher nach Ersatzlösungen suchen. Obwohl Andreas Sigismund Marggrafs und Franz Karl Achards Arbeiten bekannt waren führte Hermbstädt eigene Untersuchungen an einheimischen Pflanzen wie Türkischem Weizen, Bärenklau, Birken, Rüben und anderen Pflanzen durch. Letztlich blieben seine Arbeiten, wie die seines "Widersachers" Achard, im ausgehenden 18. Jahrhundert ohne Erfolg. Wesentlichen Einfluss hatte Hermbstädt auch auf das chemische Denken seiner Zeit. Seine Übersetzung der Werke Lavoisiers, dessen Traité élémentaire des chimie er als Des Herrn Lavoisiers System der antiphlogistischen Chemie 1792 herausgab, führte zu einer raschen Abkehr von der Phlogiston-Theorie. Auch um die rasche Verbreitung der neuen chemischen Nomenklatur (Lavoisier, Berthollet, Guyton de Morveau (1787) hat sich Hermbstädt verdient gemacht. Leistungen
Werke
Literatur
Kategorien: Chemiker (18. Jahrhundert) | Chemiker (19. Jahrhundert) |
|||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sigismund_Friedrich_Hermbstädt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |