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Silber(I)-fluorid



Strukturformel
Allgemeines
Name Silber(I)-fluorid
Andere Namen

Silberfluorid, Silbermonofluorid

Summenformel AgF
CAS-Nummer 7775-41-9 [1]
Kurzbeschreibung bräunlicher bis gelber geruchloser Feststoff [1]
Eigenschaften
Molare Masse 126,867 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 5,852 g·cm−3 [1]
Schmelzpunkt 435 °C [1]
Siedepunkt 1150 °C [1]
Löslichkeit

sehr gut löslich in Wasser: etwa 1850 g·l−1 (15,5 °C) [1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
 [1]
R- und S-Sätze R: 34 [1]
S: 26-36/37/39-45 [1]
MAK

0,01 mg·m−3 [1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Silber(I)-fluorid ist das Silbersalz der Fluorwasserstoffsäure. Im Gegensatz zu den anderen Halogeniden des Silbers ist es weniger lichtempfindlich, sehr gut in Wasser löslich und hygroskopisch.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Das Silber(I)-fluorid kann sowohl aus den Elementen Silber und Fluor als auch aus Silber(I/III)-oxid (AgO), Silber(I)-oxid (Ag2O) und Silber(I)-carbonat (Ag2CO3) jeweils mit Fluorwasserstoff erhalten werden:

\mathrm{Ag_2O + 2\ HF \longrightarrow 2 AgF + H_2O}
Silber(I)-oxid reagiert mit Fluorwasserstoff zu Silber(I)-fluorid und Wasser.

Eigenschaften

Wie Silberchlorid und Silberbromid kristallisiert AgF in der kubischen NaCl-Struktur (siehe Weblinks). Im Gegensatz zu den anderen Silberhalogeniden kann AgF aus wässrigen Lösungen als verschiedene Hydrate kristallisieren (AgF · H2O, AgF · 2 H2O und AgF · 4 H2O). Mit überschüssiger Fluorwasserstoffsäure bilden sich AgF · HF und AgF · 3 HF. In einem Liter Wasser lösen sich bei Raumtemperatur (25 °C) 1,8 kg AgF, wobei Silberf(I)-fluorid in Silber- und Fluoridionen dissoziiert:

\mathrm{AgF + H_2O \longrightarrow Ag^+ (aq) + F^- (aq)}

Die Bildungsenthalpie aus den Elementen (∆Hf) beträgt −204 kJ.

Verwendung

Silber(I)-fluorid wird vor allem in der Fotografie angewendet, wobei Farbfilme mit dem besonders im UV-Bereich empfindlichen AgF beschichtet werden.[2] Silber(I)-fluorid dient als mildes Fluoridierungsmittel für Elementhalogenide und bei der Herstellung von Organofluorverbindungen durch Addition von Fluor an Doppelbindungen. Als Beispiel sei die Anlagerung von AgF an Perfluoroalkene in Acetonitril erwähnt, bei der Perfluoroalkylsilber(I)-Verbindungen entstehen: R-CF=CF2 + AgF → R-(CF-CF3)Ag.[3]

Auch bei der Behandlung von Karies wird AgF oder dessen Diamminkomplex unter dem Namen Saforide eingesetzt (siehe Weblinks).

Sicherheitshinweise

Die Handhabung von Silber(I)-fluorid ist nicht ungefährlich, da es beispielsweise mit Silizium, Titan und Calciumhydrid unter starker Hitzeentwicklung reagiert. Bei Kontakt mit Bor und Natrium besteht sogar Explosionsgefahr. Des weiteren wirkt es ätzend auf Augen und Haut bzw. bei Einatmung in die Lunge.[1]

Siehe auch

Silber(II)-fluorid Silbersubfluorid

Quellen

  1. a b c d e f g h i j k BGIA GESTIS Stoffdatenbank: http://www.hvbg.de/d/bia/gestis/stoffdb/index.html. 21. Jan. 2007
  2. N. N. Greenwood, A. Earnshaw. Chemie der Elemente. 1. korr. Auflage. VCH, Weinheim, 1990, S. 1516, ISBN 3-527-26169-9
  3. Miller, W. T., Burnard, R. J. (1968) J. Am. Chem. Soc. 90, 7367-7368.

Literatur

  1. Holleman-Wiberg. Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York, 1995, S. 1344. ISBN 3-11-01-2641-9
 
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