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Silberchlorid
Silberchlorid (auch: Silber(I)-chlorid), kann zwar als das Silbersalz der Chlorwasserstoffsäure (HCl) aufgefasst werden; da es schwerlöslich ist, entsteht es jedoch nicht durch Auflösen von Silber in Chlorwasserstoffsäure, sondern bildet sich aus wasserlöslichen Silberverbindungen wie Silbernitrat und Chlorid-Ionen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EigenschaftenSilberchlorid ist eine weiße, mikrokristalline, lichtempfindliche Substanz mit dem Schmelzpunkt von 455 °C und einem Siedepunkt von 1550 °C. In Wasser und Salpetersäure ist Silberchlorid praktisch unlöslich. Sein Löslichkeitsprodukt beträgt 2∙10−10 mol2/l2. Es löst sich aber sehr leicht unter Komplexbildung in Ammoniak-, Natriumthiosulfat- und Kaliumcyanidlösungen. Dabei bilden sich [Ag(NH3)2]+, [Ag(S2O3)2]3− und [Ag(CN)2]−. Das Kristallgitter von Silberchlorid (ebenso wie das von Silberfluorid AgF und Silberbromid AgBr, aber nicht Silberiodid AgI) entspricht dem Kochsalzgitter. VorkommenSilberchlorid kommt in der Natur als das Mineral Hornsilber vor. VerwendungIm Labor wird der Silbergehalt von Proben gewichtsanalytisch (gravimetrisch) oder maßanalytisch (titrimetrisch) wegen der hohen Wasserunlöslichkeit über die Ausfällung von Silberchlorid bestimmt. Silberhalogenide werden vom Licht in elementares Halogen und metallisches Silber zersetzt. Sie werden daher für die lichtempfindliche Schicht fotografischer Filme, Platten und Papiere verwendet. Silberchlorid ist weniger lichtempfindlich als das chemisch ähnliche Silberbromid AgBr, das im Normalfall zum Fotografieren benutzt wird. Eine für die Elektrochemie sehr wichtige Verwendung von Silberchlorid ist die in Silber-Silberchlorid-Referenzelektroden, da diese nicht polarisierbar sind und somit unverfälschte Messungen ermöglichen. Da das Quecksilber zunehmend aus Labor und Technik verbannt wird, werden die früher oft verwendeten Kalomelelektroden meist durch Ag/AgCl-Elektroden ersetzt, so dass diese inzwischen am häufigsten benutzt werden. Die Herstellung einer solchen Elektrode kann durch elektrochemische Oxidation eines Silberdrahtes in Chlorwasserstoffsäure erfolgen: Taucht man beispielsweise zwei Silberdrähte in Salzsäure und legt eine Spannung (1-2 V, 20-300 s) an, so wird die Anode (mit dem Pluspol verbunden) mit Silberchlorid bedeckt (Anode: 2 Ag + 2 HCl → 2 AgCl + 2 H+ + 2 e−, Kathode: 2 H+ + 2e− → H2, Gesamtreaktion: 2 Ag + 2 HCl → 2 AgCl + H2). Bei diesem Verfahren ist sichergestellt, dass alles entstehende Silberchlorid in elektrischem Kontakt mit der Elektrode steht. AgCl wird auch auf EKG-Elektroden als Elektrolyt verwendet. NachweisSilberchlorid löst sich – im Gegensatz zu den Silberhalogeniden AgBr und AgI – in verdünnter Ammoniaklösung unter Bildung eines Komplexes: AgCl + 2 NH3 → [H3N-Ag-NH3]+ + Cl− (Diamminsilber(I)-chlorid). Auch mit Cyanid oder Thiocyanat bilden sich analoge lösliche Komplexe, so dass Silberchlorid aufgelöst wird. Silberchlorid ist auch in konzentrierter Salzsäure unter Bildung des Chlorokomplexes [Cl-Ag-Cl]− zum Teil löslich, weshalb man beim Ausfällen von AgCl keinen Salzsäure-Überschuss verwenden sollte. Aus dem Amminkomplex kann beispielsweise mit Sulfid wieder unlösliches Silbersalz ausgeschieden werden: 2 [Ag(NH3)2]+ + S2− → Ag2S + 4 NH3. Kategorien: Silberverbindung | Chlorid |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Silberchlorid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |