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Skatol
Das Skatol (von griechisch σκώρ, Gen. σκατός „Kot, Mist“) ist eine sehr intensiv und unangenehm riechende Indolverbindung. Es liegt in Form weißer Kristalle vor. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
VorkommenSkatol kommt im menschlichen und tierischen Kot, im Mist (bis zu 0,1 %), im Sekret der Zibetkatze und in sehr vielen Pflanzen als Bestandteil des Blütenduftes vor. Auch das Fleisch unkastrierter Eber enthält Skatol. EntstehungFleisch besteht aus Eiweißen, die Bausteine der Eiweiße sind die Aminosäuren. Eine dieser Aminosäuren ist Tryptophan. Tryptophan ist eine so genannte essenzielle Aminosäure, das heißt, dass sie vom menschlichen Organismus nicht selbst gebildet werden kann, sondern mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Die Umwandlung der Aminosäure beispielsweise bei der Verdauung in verschiedene Abbauprodukte, die teilweise vom Körper aufgenommen, teilweise ausgeschieden werden, besorgen Enzyme. Skatol ist neben Indol eines der Abbauprodukte von Tryptophan. Die Verwandtschaft von Tryptophan, Indol und Skatol ist an der allen drei gemeinsamen Ringstruktur zu erkennen. Da Tryptophan besonders häufig in tierischen Proteinen (also auch im Muskelfleisch) vorkommt, ist Skatol bei häufigem Fleischverzehr in entsprechend größerer Menge im Stuhl vorhanden. Dies ist auch einer der Gründe, warum der Kot von Fleischfressern unangenehmer riecht, als der von reinen Pflanzenfressern.
Chemische SyntheseSkatol kann auf chemischem Wege aus Indol hergestellt werden. Da eine direkte Methylierung von Indol jedoch das 1-Methylindol (syn.: N-Methylindol) liefern würde, muss zunächst die N-H-Gruppe mit einer Schutzgruppe versehen werden. Es werden z.B. Trialkylsilyl-Schutzgruppen bevorzugt, da sie bei der nachfolgenden Deprotonierung (bzw. Lithiierung) mit Alkyl-Lithium-Verbindungen resistent sind. Nach Umsetzung mit Methyliodid wird die Schutzgruppe wieder entfernt und man erhält Skatol. EigenschaftenChemische EigenschaftenReagiert heftig mit starken Oxidationsmittel, starken Säuren, Säurechloriden und Säureanhydriden. VerwendungSkatol wird in Spuren in der Parfümerie verwendet. PhysiologieDie Geruchsschwelle für Skatol liegt beim Menschen bei einer Verdünnung von einem Milligramm auf 250.000 Kubikmeter. Dies entspricht dem Volumen einer 200 x 50 x 25 m großen Fabrikhalle. NachweisDie Substanz gibt mit Kaliumhexacyanoferrat(II) und Schwefelsäure eine rote Farbe. Ein chemischer Nachweis ist jedoch aufgrund des charakteristischen Geruchs oft nicht erforderlich. Kategorien: Reizender Stoff | Stickstoffverbindung |
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