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StatoilStatoil ASA ist ein norwegisches, im Erdölgeschäft tätiges Unternehmen mit Sitz in Stavanger. Der im OBX Index gelistete börsennotierte ehemalige Staatsbetrieb (noch immer befindet sich die Mehrheit der Anteile in staatlicher Hand) beschäftigt rund 20.000 Angestellte (ca. 60 Prozent davon in Norwegen) in 28 Ländern und ist damit Norwegens größte Firma. Derzeitiger Konzernchef ist Helge Lund. Weiteres empfehlenswertes FachwissenGeschichteAm 14. Juni 1972 wurde auf Beschluss des Storting, des norwegischen Parlaments, Den norske stats statsolieselskab (Staatliche Ölgesellschaft des norwegischen Staates), kurz Statoil, gegründet. Ziel war es, an der Ausbeutung in den 60er-Jahren entdeckten Erdölvorkommen in der Nordsee teilzuhaben und die Basis für eine nationale Ölindustrie (Raffinerien, Petrochemie) zu bilden. Der Gründungsparagraph sieht vor, dass Statoil sich mit Gewinnung, Transport, Verteilung und Vertrieb von Erdöl und davon abgeleiteten Produkten beschäftigen solle. Außerdem wurde eine umfangreiche Reportpflicht gegenüber dem Industrieministerium (später dem Erdöl- und Energieministerium) festgelegt. Schon bald begannen die Vorbereitungen zur Ölgewinnung, und bereits 1974 wurde das Statfjord-feld auf dem norwegischen Kontinentalschelf entdeckt. 1979 konnte die Förderung aufgenommen werden - zunächst wurde das Rohöl noch per Schiff von der Bohrinsel aus an Land befördert. 1981 übernahm Statoil als erstes norwegisches Unternehmen die alleinige Betriebsverantwortung für ein neues Feld: Gullfaks im Süden des Kontinentalschelfs. Ein weiterer Schritt der Diversifizierung folgte 1985, als die Norweger das skandinavische Tankstellennetz des Konkurrenten Esso übernahmen. Heute ist die Tankstellensparte Statoil Detaljhandel Marktführer in mehreren nordeuropäischen Ländern. Seit 1988 fördert der Konzern auch Erdgas (das erste erschlossene Erdgasfeld war Tommeliten), im selben Jahr wurde mit Mongstad (nahe Bergen) das zweitgrößte Erdöl-Verladeterminal Europas eröffnet. Gleichzeitig begann auch die Expansion der Gewinnungsaktivitäten (man vermutet, dass das Norwegische Kontinentalschelf seinen Förderzenit bereits überschritten hat und dort kaum mehr große neue Ölfelder zu finden sind) ins Ausland: Zuletzt wurden 2005 Dependancen in China und Angola eröffnet. Die Deutschland-Zentrale von Statoil befindet sich in Emden an der Knock, wo auch eine Anlande- und Reinigungsstation für Nordseegas betrieben wird. Im Jahr 2001 erfolgte die Teilprivatisierung: 18 Prozent der Anteile wurden an der Börse in Oslo verkauft, inzwischen ist Statoil auch an der New York Stock Exchange gelistet. In einer Pressemitteilung vom 18. Dezember 2006 wurde mitgeteilt, zum 1. Oktober 2007 den Bereich Oil & Energy der zweitgrößten norwegischen Ölgesellschaft Norsk Hydro mit Statoil zusammenlegen zu wollen. Die neue Gesellschaft StatoilHydro soll sich erfolgreicher im internationalen Markt gegen die anderen global operierenden Ölkonzerne behaupten können. Dieser Schritt war schon seit Jahren in der Diskussion, wurde jedoch im Oktober, nach dem Scheitern der Gespräche sowohl von Statoil als auch Norsk Hydro mit der russischen Regierung über eine Beteiligung an dem gigantischen Gasfeld Shtokman, wieder akut. Vorstandsvorsitzender der neuen Gesellschaft wird der jetzige Statoil-Chef Helge Lund, Aufsichtsratsvorsitzender der jetzige Norsk Hydro-Chef Eivind Reiten. Krisen und SkandaleDie Geschichte von Statoil verlief bei weitem nicht immer erfolgreich. Vor allem in den ersten Jahren schrieb das Unternehmen in Folge teurer Akquisitionen und mangelnder Erfahrung im Ölgeschäft Milliardenverluste. Am 23. August 1991 sank im Förderfeld Sleipner A ein neues Bohrgestell wegen eines Konstruktionsfehlers auf Grund. Die Förderung konnte erst 1993 aufgenommen werden und die ökologischen Folgen dieses Unfalls sind bis heute nicht genau abzusehen. Über die Jahre hinweg war Statoil immer wieder in Strafverfahren verwickelt, da Arbeitsunfälle auf Bohrplattformen des Öfteren Menschenleben gekostet haben oder Öl in die Nordsee gelaufen war. Mehrfach wurde der Konzern dabei zu Millionenbußen verurteilt. 2002 wurde der bis dahin größte Korruptionsskandal der norwegischen Wirtschaftsgeschichte um Statoil aufgedeckt, bei dem es um verdeckte Zahlungen im Iran ging, und seit Februar 2005 steht das Unternehmen unter besonderer Beobachtung der amerikanischen Börsenaufsicht SEC. In Irland plant Shell (in Kooperation mit Statoil und Marathon) gegen den Willen der örtlichen Bevölkerung die Errichtung einer an Land gebauten Raffinerie für Erdgas aus dem Atlantik. Die Bewohner der abgelegenen Gegend befürchten die Zerstörung ihrer Umwelt und ihrer Lebensgrundlagen. Eine Gruppe führt unter dem Namen Shell to sea (englisch) den Widerstand gegen das Projekt. Im Mai 2007 wurde dem Anwohner und Aktivisten Willie Corduff für seinen Einsatz der Goldman Environmental Prize verliehen. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Statoil aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |