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Stishovit
Stishovit (russ. стишовит) ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall:Sauerstoff=1:2. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung SiO2 und entwickelt ausschließlich mikrokristalline, farblose Aggregate. Stishovit bildet zusammen mit Coesit, Cristobalit, Melanophlogit, Moganit, Opal, Quarz und Tridymit die Quarzgruppe. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Etymologie und GeschichteStishovit wurde nach dem russischen Kristallographen Sergei Stischow (* 1937) benannt, dem es 1961 zusammen mit S. W. Popowa erstmals gelang, die bis dahin nur theoretisch bekannte Modifikation synthetisch herzustellen. 1962 wurde Stishovit dann auch in der Natur im Barringer-Krater, einem Meteoritenkrater im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona entdeckt und ist seitdem von der International Mineralogical Association (IMA) als Mineral anerkannt. Stishovit diente auch zum Nachweis, dass das Nördlinger Ries ein Einschlagkrater ist. Modifikationen und VarietätenStishovit ist neben Coesit eine Hochdruck-Modifikation des Siliciumdioxids Quarz (auch Tief- oder α-Quarz). Weitere Modifikationen sind Cristobalit und Tridymit als Hochtemperaturmodifikationen, Lechatelierit als amorphes Kieselglas, welches allerdings nicht von der IMA als Mineral anerkannt wird und der ebenfalls amorphe, wasserhaltige Opal. Bildung und FundorteStishovit entsteht als Hochdruckmineral typischerweise bei einem Meteoriteneinschlag (Impakt) und ist neben Coesit und diaplektischen Gläsern in Suevit, einem Impakt-Gestein enthalten. Weitere Fundorte sind neben dem Barringer-Krater und dem Nördlinger Ries unter anderem der Zagami-Mars-Meteorit in Nigeria, der Muonionalusta-Meteorit in Schweden, der Vredefort-Krater in Südafrika, sowie in verschiedenen Meteoriten-Kratern in den USA. StrukturIm Stishovit ist, im Gegensatz zu den Niederdruck-Modifikationen von Quarz, das Silicium sechsfach gebunden, wodurch das Mineral eine wesentlich kompaktere Struktur aufweist. Stishovit ist bei Raumtemperatur ab Drücken von 8 Gigapascal (GPa) stabil und geht bei fünfzig GPa in die verwandte orthorombische Kristallstruktur vom Typ Stishovit II über. Bei Normaldruck ist Stishovit metastabil. Siehe auchLiteratur
Kategorien: Mineral | Oxide und Hydroxide | Tetragonales Kristallsystem | Siliciummineral |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Stishovit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |