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Sulpirid
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EigenschaftenSulpirid ist ein Arzneistoff, der vor allem in der Psychiatrie eingesetzt wird. Es zählt zu den atypischen Neuroleptika, hat allerdings auch eine gewisse antidepressive Wirkung. Von der chemischen Struktur her handelt es sich um ein substituiertes Benzamid. WirkprofilSulpirid hat im Gehirn eine starke Affinität zu den D2- und D3-Rezeptoren. Andere Neurotransmittersysteme werden kaum beeinflusst. Die antipsychotische Wirkung setzt erst ab Dosen über 600 mg/Tag ein. Grund dafür ist vermutlich die geringe Schrankengängigkeit von Sulpirid, welche den eigentlich hochpotenten Stoff erst bei höheren Dosen als Neuroleptikum wirken lässt. Die höhere Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke im Bereich des tubero-infundibulären Systems führt dazu, dass schon relativ geringe Dosen Sulpirid eine erhöhte Prolaktin-Ausschüttung bewirken können. Bei niedrigeren Dosen (unter 400–600 mg pro Tag) wirkt Sulpirid stimmungsaufhellend und aktivierend. IndikationSulpirid ist in einer Dosierung von 50–150 mg zur Behandlung von Depressionen zugelassen, wenn andere Antidepressiva versagt haben oder nicht angewendet werden konnten. In höherer Dosis kann es zur Behandlung von Schizophrenien verwendet werden. Zubereitungen à 50 mg Sulpirid sind außerdem zur symptomatischen Therapie von Schwindelzuständen (Morbus Menière) zugelassen. Die Anwendung für diese Indikation ist indes umstritten.[1][2] Unerwünschte WirkungenDie wichtigste Nebenwirkung von Sulpirid ist die Erhöhung der Prolaktin-Ausschüttung, die bei Frauen z.B. zu Zyklusstörungen, bei Männern zu Verweiblichung und Gynäkomastie führen kann. Die aktivierende Wirkung von Sulpirid kann mitunter als sehr störend empfunden werden und Schlafstörungen verursachen. Besonders in hohen Dosen kann Sulpirid extrapyramidal-motorische Störungen (medikamenten-induziertes Parkinson-Syndrom) verursachen. Darreichungsformen, DosierungSulpirid (Original-Handelspräparat Dogmatil®, u.a.) liegt in verschiedensten Darreichungsformen zur oralen Einnahme (Tabletten, Kapseln, Saft, etc.) sowie als Injektionslösung vor. Die Tagesdosis richtet sich nach dem jeweiligen Anwendungsgebiet (siehe Indikationen); sie sollte bei stationärer Behandlung 1200 mg (im Ausnahmefall 1600 mg) pro Tag nicht überschreiten. Wegen der aktivierenden Wirkung sollte Sulpirid morgens eingenommen werden, bzw. die letzte Einzeldosis sollte spätestens bis 16:00 Uhr gegeben werden. Die Dosierung soll – speziell bei höherer Zieldosis – ein- bzw. ausschleichend geändert werden. Siehe auch
Quellen
Kategorien: Antipsychotikum | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sulpirid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |