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Syntropie



Der Begriff Syntropie wurde 1944 von dem italienischen Mathematiker Luigi Fantappié in die wissenschaftliche Diskussion eingeführt und bezeichnet dort die Fähigkeit lebender Systeme sich auf einen in der Zukunft liegenden Zustand besserer Organisation auszurichten. Im Gegensatz zum Begriff der Entropie, mit dem man davon ausgeht, dass Systeme zu einem Ausgleich der Energieniveaus tendieren, ist Syntropie charakterisiert durch die Konzentration von Energie, durch Ordnung und die Herstellung von Differenzen, sowie die Fähigkeit eines Systems gegen den entropischen Tod zu arbeiten.


Inhaltsverzeichnis

Syntropie als Begriff der Thermodynamik

Syntropie ist - nach Hans-Peter Dürr - hier die Möglichkeit einer Energieform Energieleistungen, also Arbeit, zu verrichten. In diesem Zusammenhang wird Syntropie gängiger als Negentropie und Exergie bezeichnet. Wird Energie "verbraucht", was heißt, dass sie nach den Regeln der Thermodynamik umgewandelt oder abgewertet wird, spricht man davon, dass die Syntropie absinkt. So hat zum Beispiel die elektrische Energie einen hohen Syntropiewert, da sie einfach in andere Energieformen umgewandelt werden kann, Wärmeenergie dagegen einem nur geringen. Ohne die Zufuhr von Syntropie zerfällt - in diesem Sinne - jede geordnete Struktur. So kann man Syntropie verstehen als die ordnende Regruppierung entropischer Exporte sterbender Systeme (Gregory Bateson).

Syntropie als teleologischer Begriff

In diesem Sinne wurde der Begriff Syntropie durch Albert Szent-Györgyi (1893-1986; Nobelpreisträger) als ein Begriff der negativen Entropie geprägt, um das grundlegende, der Entropie entgegengesetzte Naturprinzip des Strebens nach einer höheren Ordnung zu beschreiben. Syntropie ist hier der Drang nach Selbstvervollkommnung, der lebender Materie innewohnt. In diesem Sinne wird der Begriff gerne von Kreationisten benutzt, um einen göttlichen Organisationsplan für die Welt gegen Charles Darwins Evolutionstheorie zu formulieren.

Syntropie in der Medizin

In der Medizin spricht man von Syntropie, wenn bei einem Kranken zwei verschiedene Krankheiten auftreten.

Literatur

  • Gregory Bateson, D. Worster: Nature's Economy: A History of Ecological Ideas. Cambridge: 1977.
  • Hans-Peter Dürr: Die Zukunft ist ein unbetretener Pfad - Bedeutung und Gestaltung eines ökologischen Lebensstils. Herder: Spektrum, 1994.
  • Albert Szent-Gyorgyi: Drive in Living Matter to Perfect Itself. In: "Synthesis 1", Vol. 1, No. 1, 1977, pp. 14-26.
  • Albert Szent-Gyorgyi, Albert: The Living State: With Remarks on Cancer, New York: Academic Press, 1972.
  • Jerry Bergman: Albert Szent-Gyorgyi's Theory of Syntropy and Creationism
  • Denition des Begriffs von Ulisse Di Corpo
  • Hans-Petter Dürr, Selbstbeschränkung - eine unmögliche Notwendigkeit, in: Kommune 1998/10
  • Entropie und Wirtschaft

Siehe auch

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Syntropie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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