Meine Merkliste
my.chemie.de  
Login  

Stickstofftrichlorid



Strukturformel
Allgemeines
Name Stickstofftrichlorid
Andere Namen

Trichloramin

Summenformel NCl3
CAS-Nummer 10025-85-1
Kurzbeschreibung gelbe, ölige Flüssigkeit mit starkem Geruch
Eigenschaften
Molare Masse 120,36 g/mol
Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,635 g/cm3[1]
Schmelzpunkt -40 °C[2]
Siedepunkt 71 °C[2]
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung

Keine Einstufung verfügbar[3]

R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

+229 kJ/mol[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Stickstofftrichlorid ist eine chemische Verbindung, die zur Gruppe der Stickstoffhalogenide gehört.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Bei der Desinfektion mit Chlor in Schwimmbädern entsteht durch die Reaktion mit Harnstoff aus menschlichen Ausscheidungen als Nebenprodukt Stickstofftrichlorid[4].

Gewinnung und Darstellung

Stickstofftrichlorid wird durch Chlorieren einer gesättigten, sauren Ammoniumchlorid-Lösung gebildet, wobei als Zwischenprodukte Chloramin und Dichloramin entstehen.

4 NH3 + 3 Cl2 → NCl3 + 3 NH4Cl

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Unter Einwirkung von UV-Strahlung im UVB-Bereich bei 340 nm zersetzt sich Stickstofftrichlorid[5] durch Reaktion mit freien Hydroxidionen:

2 NCl3 + 6 OH- <-> N2 + 3 OCl- + 3Cl- + 3 H2O

Wie Ammoniak besitzt Stickstofftrichlorid eine pyramidale Molekülstruktur mit einem (Cl–N–Cl) Winkel von 107,78° und einer Schenkellänge (N–Cl) von 175,3 pm.

Chemische Eigenschaften

Mit Wasser wird Stickstofftrichlorid zu Ammoniak und unterchloriger Säure (HOCl) hydrolysiert[6].

Verwendung

Es wurde früher zur künstlichen Bleichung von Mehl verwendet. Wegen der Bildung von giftigen Stoffen wie Methioninsulfoximid wird es nicht mehr zur Mehlbleichung eingesetzt.[7]

Sicherheitshinweise

Stickstofftrichlorid reizt die Augen, Atemwege und Schleimhäute[8]. Die endotherme Verbindung explodiert bei Temperaturerhöhung.

Quellen

  1. webelements.com/NCl3
  2. a b c Holleman-Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, Berlin 2007. ISBN 978-3-11-017770-1
  3. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. http://www.hvbg.de/d/bia/pro/pro1/bgia2062.html
  5. http://www.wallace-tiernan.de/WT/technische_pdf/fachartikel/EWO.AB.10.06.pdf
  6. T.M. Klapötke, H.-J. Meyer, C. Janiak, E. Riedel : Moderne anorganische Chemie, S.75, 2003, Walter de Gruyter, ISBN 3110178389
  7. Patrick Otto Ludl: Die Chemie des Stickstoffs und die Rolle seiner Verbindungen für die Chemie der Atmosphäre, ARGE Chemie, Wien, 2003
  8. Stickstofftrichlorid bei BGIA GESTIS
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Stickstofftrichlorid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.