Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Tris(trimethylsilyl)phosphan
Tris(trimethylsilyl)phosphan ist ein tertiäres Phosphan mit der Summenformel C9H27PSi3. Es wird in Laboratorien anstelle des gasförmigen und äußerst toxischen Monophosphans (PH3) zur Synthese von verschiedensten Phosphorverbindungen benutzt. Bei 20°C ist die Verbindung fest und kann sich an der Luft selbst entzünden [1]. Es wird daher mit Schutzgas gearbeitet. Wie bei vielen anderen Phosphanen ist auch bei dieser Verbindung der Geruch nach Fäulnis sehr unangenehm. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
SynthesePrinzipiell gibt es drei Möglichkeiten Tris(trimethylsilyl)phosphan herzustellen.
Die ersten beiden Synthesewege sind zwar technisch durchführbar, jedoch weniger für den Laboralltag geeignet. Niecke und Westermann[2] konnten ein alternatives und leicht durchführbares Verfahren etablieren, bei dem das geschützte Phosphan in guten Ausbeuten zugänglich ist. EigenschaftenSehr häufig dient Tris(trimethylsilyl)phosphan als Synthesebaustein für die Erweiterung bestehender Moleküle um eine Phosphangruppe. Die Trimethylsilylgruppen dienen dabei nur passager zum Schutz und erhöhen die Nukleophilie des Phosphors. Die leichte Abspaltung der Schutzgruppen ist durch die hohe Oxophilie (Affinität von Silizium zu Sauerstoff) gewährleistet. So kann man beispielsweise aus Tris(trimethylsilyl)phosphan das Cyaphid, ein isoelektronisches Phosphor-Analogon von Cyanid, erhalten. Bei dieser Reaktion wird Tris(trimethylsilyl)phosphan mit Acylhalogeniden und anschließender β-Eliminierung zum Organyl-cyaphid umgesetzt[3].
ÜbergangsmetallkomplexeMetallcarbonyle können als Ausgangsmoleküle für größere Metallatomcluster dienen. Phosphanverbindungen haben sich hierbei als Brückenbildner hervorgetan. Die Anbindung von Tris(trimethylsilyl)phosphan ermöglicht den Zugang zu PH3-Clustern, die beispielsweise durch weitere thermische Behandlung zu Clustern mit 3 oder mehr Metallatomen umgesetzt werden können. Nur ein Beispiel von vielen ist die Reaktion von Dirheniumdekacarbonyl mit Tris(trimethylsilyl)phosphan, welche nach anschließender Methanolyse (Umwandlung der Trimethylsilylgruppen in Wasserstoff) Re2(CO)9PH3 ergibt. Thermische oder photochemische Weiterbehandlung ergibt Re2(µ-H)(µ3-PHRe(CO)5)(CO)8[4], in dem der Phosphor als µ3-P-Brücke fungiert und somit drei Rheniumatome bindet. Die Wasserstoffatome des PH3-Liganden können auch schrittweise nach Deprotonierung gegen Metallcarbonylhalogenide getauscht werden und die außerdem erhaltenen µ-H-Brücken mit ClAuPPh3 isolobal getauscht werden. So gelang 2001 die Synthese von Re2(μ-AuPPh3)(μ4-P(Fe(cis-Cp)CO)2(μ-CO))(CO)8 [5], einem Cluster mit μ4-P-Brücke.
Quellen
Literatur
Kategorien: Feuergefährlicher Stoff | Reizender Stoff | Phosphorverbindung |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Tris(trimethylsilyl)phosphan aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |