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Vakuumformen



Vakuumformen ist ein Gussverfahren.

Vorteile

Das Vakuumformverfahren ist gekennzeichnet durch Anwendung eines Vakuums und sehr vorteilhaft gegenüber anderen Gussverfahren. Denn im Gegensatz zu anderen Verfahren kann man hier auf die Formschrägen, welche das einfachere Herausheben des Gussteiles aus der Form bezwecken sollen, verzichten. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist eine gute reproduzierbare Maßgenauigkeit bei hervorragender Oberflächengüte. Der Formgrat an den Teilungsebenen und an den Kernmarken ist ebenfalls sehr gering. Vergossen werden können alle nach heutigen Stand bekannten gießbaren Metalle und Legierungen, wobei das maximale vergießfähige Gewicht nur von der Gießanlage abhängig ist, nicht vom Verfahren. Mit dem Vakuumgussverfahren sind Toleranzabweichungen von 0,3 bis 0,6 % möglich.

Durchführung

Als Modell zur Vorlage wird ein Dauermodell verwendet, mit welchem man die Gussform fertigt. Diese besteht aus Quarzsand. Die Verfestigung des Formsandes erfolgt durch Anlegen eines Unterdruckes von circa 0,3 bis 0,6 bar im Inneren des Modells. Dazu ist es notwendig, dass das Modell mit kleinen Düsenbohrungen versehen ist, damit eine Folie von 0,05 bis 0,1mm Dicke tiefgezogen, d.h. über die Modellhälfte gezogen werden kann. Die Folie wird vor dem Tiefziehen mittels einer Heizspirale wenige Sekunden erhitzt, damit sie plastisch verformbar ist. Während des Tiefziehens legt sich die Folie konturtreu und dicht an das Modell. Auf diese wird dann der rieselfähige, binderfreie Quarzsand aufgeschüttet. Nach der Ausformung des Eingusstümpels und dem Abstreifen der Formhälfte vom Modell wird der Formkasten mit einer weiteren Folie abgedeckt, damit der Sand verdichtet werden kann. Dies geschieht über den Unterdruck zwischen den beiden Folien, welcher das Entstehen von Reibungskräften zwischen den Sandkörnern bewirkt, so dass eine Verfestigung zwischen ihnen eintritt. Danach kann man das Modell wieder abziehen. Beide Seiten, also Ober- und Unterkasten, werden auf diese Art geformt. Bis zum vollständigen Erstarren des Gussteiles nach dem Vergießen wird der Unterdruck zwischen beiden Folien aufrecht erhalten. Das Vakuum wird erst zum Entnehmen des fertigen Gussteils abgestellt. Der Quarzsand ist dann wiederverwendbar. Mit diesem Verfahren werden Klein- bis Großserien gefertigt.

 
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