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Validierung (Pharmatechnik)



In den behördlichen GxP-Richtlinien (Good x Practice, x = Laboratory, Clinical oder Manufacturing, GLP, GCP, GMP) wird gefordert, dass pharmazeutische Unternehmen ihre Prozesse mit Einfluss auf die Produktqualität validieren und die zugehörigen Geräte qualifizieren müssen. Diese regulatorischen Anforderungen gelten auch für Computergestützte Systeme (CS), die aus Hard- und Software bestehen.

Durch die Validierung wird der dokumentierte Beweis erbracht, dass ein Prozess oder ein System die vorher spezifizierten Anforderungen im praktischen Einsatz erfüllt.

Mit der Qualifizierung wird dokumentiert getestet, dass Geräte (Hard- & Software), welche zur Umsetzung der Prozesse dienen, die vorher spezifizierte Funktionalität besitzen.

Inhaltsverzeichnis

Validierung in der pharmazeutischen Herstellung

Bei der Validierung in der pharmazeutischen Herstellung wird am Endprodukt getestet, ob der Prozess unter den selben Bedingungen (z.B. Temperatur) immer das beabsichtigte Ergebnis erzielt. Die Validierung muss für jedes neue Produkt (trotz baugleichem oder selben Gerät) erneut durchgeführt werden. Um genau zu sein, handelt es sich bei diesem Schritt um die Prozessvalidierung, denn die Validierung als Überbegriff beinhaltet auch die Reinigungsvalidierung, die Methodenvalidierung und die Qualifizierung von technischen Systemen.

Zur Prozessvalidierung wird ein Prozessvalidierungsplan erstellt, nach dem die Prozessvalidierung durchzuführen ist. Der Plan muss die gesetzlichen Vorgaben zur Erstellung von Validierungsplänen erfüllen (siehe EU-GMP-Leitfaden, FDA, PIC/S usw.) und die darin vorgeschlagenen Methoden müssen mit entsprechenden Arbeitsanweisungen zur Validierung konform sein. Dass dies der Fall ist, wird vom Hersteller, z.B. Laborleiter, Leitung Qualitätskontrolle, Leitung Herstellung und der Qualitätssicherung geprüft und durch Unterschrift genehmigt. Für die nach diesem Plan durchgeführte (Prozess-)Validierung wird nach der Durchführung ein Validierungsbericht geschrieben, der die Ergebnisse und Abweichungen dokumentiert und bewertet (sieht im Prinzip aus wie der Prüfbericht bei der Autoinspektion, nur umfangreicher). Nur validierte Methoden und Prozesse dürfen zur Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln verwendet werden, die für den Verkauf vorgesehen sind (Inverkehrbringung).

Im Rahmen der Prozessvalidierung muss auch sichergestellt werden, dass die verwendeten Geräte qualifiziert worden sind, und sichere (reproduzierbare) Ergebnisse garantieren zu können.

Validierung von automatisierten Systemen

Die Bedeutung von computergestützten Systemen in der pharmazeutischen Herstellung nimmt immer mehr zu. Gleichzeitig kümmern sich Behörde und Verbände mit erhöhter Aufmerksamkeit um entsprechende Regularien und Leitfaden, die die Anforderungen an Systeme abdecken.

Folgende Systeme müssen validiert werden:

  • Unternehmensleitebene:
    • ERP-Systeme
    • Dokumentenverwaltungssysteme
    • Archivierungssysteme
  • Produktionsleitebene
    • Manufacturing Execution Systems (MES)
    • Labor-Informationsmanagement-Systeme (LIMS)
    • Produktionssteuerungssysteme
  • Prozessleitebene
    • Prozessleitsysteme
    • Laboranalysegeräte
  • Kalibriersoftware
  • Sonstige Anwendungen, in denen relevante Daten gespeichert werden (z.B. auch Excel-Spreadsheets, Access-Datenbanken und sonstige Eigenentwicklungen)

Vorgehensweise für die Validierung automatisierter Systeme

Das bekannteste Modell für die Validierung computergestützter Systeme ist das sogenannte V-Modell. Das V-Modell der Validierung wird unter anderem in der sogenannten GAMP Richtlinie (Good Automated Manufacturing Practices) beschrieben. Diese GAMP Richtlinie ist keine offizielle Anforderung von Behördenseite (wie der Name vermuten lässt), sondern eine von einem Interessensverband erarbeitete Richlinie, die zwar häufig angewendet wird, jedoch nur freiwillig ist.

Siehe auch

  • Food and Drug Administration
  • GxP
  • Verfahrensdokumentation
  • GMP
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Validierung_(Pharmatechnik) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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