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Vanadinit



Vanadinit
Kristallstufe aus Mibladen/Mexiko
Chemismus Pb5[Cl|VO4)3]
Mineralklasse Phosphate, Arsenate und Vanadate - wasserfreie Phosphate mit fremden Anionen
VII/B.39-170 (9. Aufl. 8.BN.05) (nach Strunz)
41.8.4.3 (nach Dana)
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse hexagonal-dipyramidal \ 6/m
Farbe gelb, orange, braun, selten rot
Strichfarbe weiß bis blass gelb und blassem bräunlichgelb
Mohshärte 3
Dichte (g/cm³) 6,8 bis 7,1
Glanz Diamantglanz
Transparenz durchsichtig, durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch muschelig, uneben
Spaltbarkeit keine
Habitus exagonal-tafelig, kurzsäulig, prismatisch, nadelig, gelegentlich auch scharf pyramidenförmig, gelegentlich innen hohl, klein; körnige, nierige und faserige Aggregate
Häufige Kristallflächen \lbrace 0001\,\! \rbrace, \lbrace 1 0 \bar 1 0 \rbrace, \lbrace 1 0 \bar 1 1 \rbrace, \lbrace 2 1 \bar 3 1 \rbrace
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl ω=2,416 ε=2,350
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ=0,066 ; einachsig negativ
Pleochroismus schwach
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~
Weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen
Schmelzpunkt
Chemisches Verhalten
Ähnliche Minerale
Radioaktivität keine
Magnetismus keine
Besondere Kennzeichen

Vanadinit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb5[Cl|VO4)3] [1] und entwickelt kurz- bis langprismatische (selten auch pyramidale) Kristalle, aber auch traubige bis erdige oder radialstrahlige Aggregate in weißer, grauer, gelber, oranger bis brauner Farbe.

Vanadinit ist Mitglied der Apatit-Pyromorphit-Gruppe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden und beschrieben wurde Vanadinit 1838 in Zimapan in Mexiko. Es wurde bezugnehmend auf seinen Vanadium-Gehalt benannt.

Besondere Eigenschaften

Vanadinit gehört mit einer Moshärte von 3 zu den weichen Mineralen. Es schmilzt leicht vor dem Lötrohr und löst sich gut in Salpetersäure [2].

Bildung und Fundorte

Vanadinit ist ein Sekundärmineral und bildet sich in Begleitung von Pyromorphit, Wulfenit und Goethit in Blei-Lagerstätten. Gelegentlich ist es orientiert verwachsen mit Pyromorphit bzw. Mimetesit oder eingewachsen in Descloizit zu finden [2].

Fundorte sind neben seiner Typlokalität Mexiko unter anderem Argentinien, der Schwarzwald in Deutschland, Djebel Mahseur und Bebladen in Marokko, Tsumeb in Namibia, Wanlockhead in Schottland, Gotland in Schweden, Beresowsk in Sibirien, sowie Arizona in den USA.

Verwendung

Vanadinit dient als Rohstoff zur Gewinnung des für Spezialstähle wichtigen Legierungselementes Vanadium.

Als Schmuckstein ist Vanadinit aufgrund seiner geringen Härte nicht zu verwenden. Gelegentlich wird er jedoch von Sammlern in Cabochon-Form geschliffen. [3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
  2. a b Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag 1978, ISBN 3-432-82986-8
  3. Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
  • Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vanadinit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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