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Vergällung



Vergällung oder Denaturierung nennt man das Verändern des natürlichen Geruchs oder Geschmacks einer Substanz durch die Zufügung von Hilfsstoffen

  • um Lebensmittel ungenießbar zu machen (zum Beispiel Alkohol zur Befreiung von der Alkoholsteuer)
  • um geschmacks- und/oder geruchsarme Substanzen feststellbarer und somit ungefährlicher zu machen (z. B. Gifte und explosive Gase).

Inhaltsverzeichnis

Vergällung von Lebensmitteln

Substanzen, die bei Verwendung als Lebensmittel höher besteuert werden, können kostengünstig anders verwendet werden, wenn sie für diese Zwecke in ungenießbarer Form in Umlauf gebracht werden.

Es ist dann von zentraler Bedeutung, ein nur schwer wieder entfernbares Vergällungsmittel zu verwenden. Zumindest soll die Entfernung teurer sein als der unvergällte Stoff. Primär kommen als Vergällungsmittel Stoffe mit unangenehmem Geruch oder Geschmack zum Einsatz.

Alkohol

Alkohol (Ethanol, Trinkalkohol) wird mit der Branntweinsteuer besteuert, unversteuertes Ethanol wird daher vergällt. Zuständig ist dafür in Deutschland die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in Offenbach am Main. Neben den in Deutschland zugelassenen Substanzen sind auch andere Vergällungsmittel erlaubt, wenn sie den Ansprüchen der Finanzbehörden genügen und in einem anderen EU-Staat als Vergällungsmittel zugelassen sind. In den Niederlanden ist das beispielsweise Minzöl für Alkohole in kosmetischen Produkten. Als Inhaltsstoff trägt es die Bezeichnung "Alcohol denat."

  • Brennspiritus wird meist mit den Vergällungsmitteln MEK (Methylethylketon) und Denatoniumbenzoat, das äußerst bitter schmeckt, vergällt.
  • Für die Essig-Herstellung wird der Alkohol mit Essigsäure vergällt.
  • Für die Verwendung als Rohstoff in der chemischen Industrie sind gängige Vergällungsmittel Methylethylketon, Petrolether, Toluol und Cyclohexan. Weitere zugelassene Stoffe sind Schellack, Fichtenkolophonium, Phthalsäurediethylester, Thymol, Diethylether und tert-Butanol in Verbindung mit Isopropanol oder Denatoniumbenzoat. Die Wahl des Stoffes richtet sich nach dem Anwendungsbereich. So wird zur Herstellung kosmetischer Produkte darauf Wert gelegt, dass keine übelriechenden Substanzen verwendet werden. Bei Präparationsmitteln für Laborzwecke darf durch das Vergällungsmittel kein Einfluss auf die gewünschte Reaktion stattfinden.

Speisesalz

Speisesalz wurde in der Bundesrepublik Deutschland bis 1993 mit der Salzsteuer besteuert. Das allgemein zugängliche Auftausalz, auch Streusalz genannt, war durch Farbstoffe gekennzeichnet. Zur Vergällung bietet sich Magnesiumchlorid an, da es ebenfalls eine gute Auftauwirkung hat und bitter schmeckt. Auch Capsaicin, der scharfe Wirkstoff der Chilischote, wird als Vergällungsmittel verwendet.

Vergällung gefährlicher Substanzen

Erdgas, Propan, Butan

Den geruchlosen Gasen Erdgas, Propan und Butan werden Riechstoffe, meist Mercaptane, beigemischt, um Gaslecks zu erkennen (Odorierung). Als Zusatz kann Tetrahydrothiophen zur Anwendung kommen, das knoblauchartig riecht. Nach Einführung dieser Sicherheitsmaßnahme ging die Zahl verheerender Gasexplosionen massiv zurück.

Gifte

Auch Gifte werden durch Vergällung deutlich gekennzeichnet, um die versehentliche Verbreitung oder Einnahme zu verhindern.

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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vergällung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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