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Vinorelbin
Vinorelbin ist ein Alkaloid aus den Blättern des Madagaskar-Immergrün (Cataranthus roseus). Vinorelbin ist ein Zytostatisches Arzneimittel (Handelsname Navelbine®) zur Behandlung von bösartigen Geschwulstkrankheiten (Karzinomen). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
HerstellerVinorelbin wird vom dem französischen Unternehmen Laboratoires Pierre Fabre aus Castres hergestellt. Es handelt sich um ein Vincaalkaloid der dritten Generation, das 1989 in Frankreich eingeführt wurde. Die Markteinführung in Deutschland erfolgte 1996. Seitdem ist in zahlreichen Phase-II- und -III-Studien die Wirkung sehr gut dokumentiert. WirkprinzipVinorelbin ist ein Spindelgift (Antitubulin) und behindert die Bildung der sog. Mikrotubuli der Kernspindel, die in der mitotischen Zellteilung (Anaphase/Telophase) die beiden neuen Chromosomensätze zu den Zellpolen ziehen und unterbricht damit die bei Tumorerkrankungen unkontrollierte Zellteilung. IndikationInternationale Zulassungen bestehen insbesondere als Standardtherapie in der Behandlung des sog. "Nicht-kleinzelligen-Bronchialkarzinoms" (NSCLC) und des Brustkrebses (Mamma-Karzinom) im metastasierten Stadium; in einigen Ländern auch zugelassen für die Behandlung des metastasierten Prostatakarzinoms; gute Dokumentation darüber hinaus in den Indikationen Kopf-Hals-Tumoren, Ovarial- und Cervixkarzinom. Einsatz in der Regel als Monotherapie oder in Kombination mit anderen zytostatisch wirksamen Substanzen. Sehr häufig eingesetzt zusammen mit Cisplatin oder Carboplatin, aber auch mit 5-Fluoruracil (5-FU), Anthracyclinen, Gemcitabin oder Taxanen (Docetaxel, Paclitaxel) und mit Capecitabin. Neuerdings beim Mamma-Karzinom sehr gute Ergebnisse in Kombination mit Trastuzumab (Herceptin), sofern der Tumor einen entsprechenden Rezeptorstatus (HER2/neu) aufweist. Erfolgversprechend scheint auch der kombinierte Einsatz mit dem neuen Antikörper Cetuximab (Erbitux) zu sein. Neben reinen Mono- oder Polychemotherapie wird Vinorelbin auch in der kombinierten Radio-Chemotherapie (Kombination mit Bestrahlung) eingesetzt; hier insbesondere beim NSCLC in den Stadien IIIa und IIIb, soweit die Tumoren nicht operabel sind. In den frühen Stadien des NSCLC (I bis III) hat sich Vinorelbin kürzlich (ASCO 2003, 2004 und 2005) in mehreren großen Phase III Studien auch in der sogenannten adjuvanten Behandlung nach erfolgreicher Operation als erheblich überlebensverlängernd herausgestellt. DosierungDosierung in der Regel nach Körperoberfläche zwischen 20 und 30 mg pro m² (Navelbine® oral: 60 mg/m² bis 80 mg/m²). Unerwünschte WirkungenVinorelbin besitzt im Vergleich zu anderen Zytostatika der gleichen Generation ein subjektiv relativ günstiges Nebenwirkungsprofil bei prinzipiell gleicher Wirkungsqualität. Die in der Zytostatikatherapie bekannten Nebenwirkungen wie z.B. Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen, Hautveränderungen, Müdigkeit etc. treten nur relativ selten und in schwacher Ausprägung auf. Insbesondere die für Vinca-Alkaloide typischen peripheren Neuropathien (Nervenausfälle in den Extremitäten) sind bei Vinorelbin nur gering ausgeprägt. Die Hauptnebenwirkung ist die sog. Neutropenie / febrile Neutropenie. Man versteht darunter einen Mangel an weißen Blutkörperchen. Diese kann allerdings durch die Gabe von bestimmten Medikamenten (G-CSF) kontrolliert werden.
Kategorien: Indolalkaloid | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vinorelbin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |