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Thiamin
Thiamin oder Vitamin B1 ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem B-Komplex von schwachem, aber charakteristischem Geruch und ist insbesondere für die Funktion des Nervensystems unentbehrlich. Wird das Vitamin B1 für ca. 14 Tage dem Körper nicht mehr zugeführt, sind die Reserven zu 50 % aufgebraucht. Es wird im Volksmund auch Stimmungsvitamin genannt. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Aufgabe/FunktionVitamin B1 ist für die Verbrennung von Kohlenhydraten unbedingt erforderlich, wobei es sich als Coenzym selbst verbraucht. Da Gehirn und Nervenzellen auf Energie aus Kohlenhydraten angewiesen sind, wirkt sich ein Thiamin-Mangel besonders auf alle Gehirn- und Nervenfunktionen aus. Es ist auch für die Umwandlung von Kohlenhydraten in Fette nötig. Als Thiamindiphosphat (TDP, Coenzym von Decarboxylasen und Transketolase, auch Thiaminpyrophosphat (TPP) genannt) wirkt es beim Abbau von Kohlenhydraten im Gehirn und in den Muskeln. Auch Kondition und Gedächtnis hängen von diesem Vitamin ab. Es ist für die Produktion von Magensäure notwendig. Es ist ein Coenzym für die Pyruvat-Dehydrogenase, einen Multienzymkomplex, welcher Pyruvat zu Acetyl-CoA umsetzt. Verluste in NahrungsmittelnThiamin ist hitzeempfindlich, es wird durch Kochen zerstört (zu ca. 40%). Es ist wasserlöslich, dadurch geht beim Kochen in Wasser ein Teil ins Kochwasser verloren. In rohem Fisch und Farnen ist das Enzym Thiaminase enthalten, das Thiamin abbaut und somit vernichtet. VorkommenPro 100 g der folgenden Lebensmittel sind die angegebenen Mengen Thiamin enthalten:
Bedarf
Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)Symptome:
Folgen einer Überdosierung (Hypervitaminose)Thiamin besitzt eine große therapeutische Breite. So zeigen tierexperimentelle Befunde bei Ratten, dass selbst eine 100fach über dem täglichen Bedarf liegende Dosis über drei Generationen ohne Nebenwirkungen vertragen wurde. Nach parenteraler Verabreichung (= Spritzentherapie)in den Muskel bzw. in die Vene wurden allerdings in Einzelfällen teils schwerste Überempfindlichkeits-Reaktionen bis hin zu Atemnot und Schockzuständen beschrieben. Wegen dieser allergischen Reaktionen sollte Vitamin B1 daher nur in Ausnahmefällen parenteral gegeben werden, orale Therapie der Wahl zur Vitamin B1-Substitution ist das fettlösliche und dadurch hervorragend gewebegängige Thiamin-Prodrug Benfotiamin. Geschichte
Literatur
Siehe auch
Kategorien: Azin | Pyrimidin | Vitamin | Arzneistoff |
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