Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.chemie.de
Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
WellenfunktionDie Wellenfunktion beschreibt in der Quantenmechanik den quantenmechanischen Zustand eines Elementarteilchens oder eines Systems von Elementarteilchen im Ortsraum und bestimmt seine Aufenthaltswahrscheinlichkeit. Nach der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik enthält die Wellenfunktion eine Beschreibung aller Informationen einer Entität oder eines ganzen Systems. Die Wellenfunktion ist die - meist komplexe - Lösung einer Wellengleichung, die sowohl für einzelne gebundene Teilchen wie Elektronen im Orbitalmodell oder freie Teilchen (z. B. als Wellenpaket), als auch für ganze Teilchensysteme aufgestellt werden kann. In der klassischen Physik hat der Begriff eine deutlich andere Bedeutung. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Quant als WelleWährend unter Welle (Physik) die allgemeine Beschreibung der Wellengleichung zu finden ist, wird hier hauptsächlich auf die Eigenschaften der Wellenfunktion eines Quantenteilchens eingegangen. Die komplexe Natur der (hier besprochenen) Wellenfunktion spiegelt wider, dass wobei
In der schrödingerschen Quantenmechanik ergeben sich Wellenfunktionen als Lösung der Schrödingergleichung bzw. muss die Wellenfunktion stets eine Lösung der Schrödingergleichung sein. Teilchen mit inneren Eigenschaften werden durch Wellenfunktionen mit mehreren Komponenten beschrieben. Nach dem Transformationsverhalten der Wellenfunktionen bei Lorentztransformationen unterscheidet man in der relativistischen Quantenfeldtheorie skalare, tensorielle und spinorielle Wellenfunktionen bzw. Felder. Normierungsbedingung und AufenthaltswahrscheinlichkeitIm Unterschied zur Klassischen Physik ist eine exakte Aussage über den Aufenthaltsort
DefinitionEine Wellenfunktion bezieht sich auf jeden Vektor oder jede Funktion, die den Zustand eines physikalischen Systems beschreibt, indem sie es als Entwicklung nach anderen Zuständen desselben Systems darstellt. Typische Wellenfunktionen sind entweder:
In allen Fällen liefert die Wellenfunktion eine vollständige Beschreibung des betreffenden physikalischen Systems. Es ist allerdings wichtig anzumerken, dass eine einem bestimmten System zugeordnete Wellenfunktion das System nicht eindeutig bestimmt, vielmehr können viele verschiedene Wellenfunktionen das gleiche physikalische Szenario beschreiben. TeilcheninterpretationDie physikalische Interpretation einer Wellenfunktion ist kontextabhängig. Mehrere Beispiele werden unten angeführt, gefolgt von einer Interpretation der oben beschriebenen drei Fälle. Ein Teilchen in einer RaumdimensionDie Wellenfunktion eines Teilchens im eindimensionalen Raum ist eine komplexe Funktion Die Wahrscheinlichkeit, bei einer Messung das Teilchen im Intervall [a,b] zu finden, ist folglich
Dies führt zu der Normierungsbedingung da eine Messung der Teilchenposition eine reelle Zahl ergeben muss. Das heißt: Die Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen an irgendeinem Ort zu finden, ist gleich 1. Ein Teilchen in drei RaumdimensionenDer dreidimensionale Fall ist analog zum Eindimensionalen; Die Wellenfunktion ist eine komplexe Funktion
Die Normierungsbedingung ist analog zum eindimensionalen Fall wobei das Integral sich über den gesamten Raum erstreckt. Zwei unterscheidbare Teilchen in drei RaumdimensionenIn diesem Fall ist die Wellenfunktion eine komplexe Funktion von sechs Raumvariablen,
und wobei dV1 = dx1dy1dz1 und ebenso für dV2. Die Normierungsbedingung ist deshalb
wobei das vorgestellte Integral über den gesamten Bereich aller sechs Variablen reicht. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, dass im Fall von Zwei-Teilchen-Systemen nur das System, das aus beiden Teilchen besteht, eine wohldefinierte Wellenfunktion haben muss. Daraus ergibt sich, dass es unmöglich sein kann, eine Wahrscheinlichkeitsdichte für Teilchen EINS zu definieren, welche nicht ausdrücklich von der Position von Teilchen ZWEI abhängt. Die Moderne Physik nennt dieses Phänomen Quantenverschränkung bzw. Quanten-Nichtlokalität. Ein Teilchen im eindimensionalen ImpulsraumDie Wellenfunktion eines eindimensionalen Teilchens im Impulsraum ist eine komplexe Funktion
Dies führt zur Normierungsbedingung
weil eine Messung des Teilchenimpulses immer eine reelle Zahl ergibt. Spin 1/2- Teilchen (z. B. Elektron)Die Wellenfunktion eines Teilchens mit Spin 1/2 (ohne Berücksichtigung seiner räumlichen Freiheitsgrade) ist ein Spalten-Vektor
Die Bedeutung der Komponenten des Vektors hängt von der verwendeten Basis ab, typischerweise entsprechen c1 und c2 den Koeffizienten für eine Ausrichtung des Spins in z-Richtung (spin up) und entgegen der z-Richtung (spin down). In der Dirac Notation ist dies: Die Werte Dies führt zur Normierungsbedingung
Grundsätzliche Interpretation VektorenWellenfunktionen lassen sich als Elemente eines Vektorraums auffassen (Hilbertraum).
Eine Wellenfunktion, die den Zustand eines physikalischen Systems beschreibt, kann durch Linearkombination von anderen Zuständen desselben Systems beschrieben werden. Wir bezeichnen den Zustand des betrachteten Systems als Endliche VektorenEine vektorielle Wellenfunktion
welche eine Relation zwischen Spaltenvektoren ist, gleichwertig mit
welche eine Relation zwischen den Zuständen eines physikalischen Systems ist. Zu beachten ist dass man beim Wechsel zwischen diesen Ausdrücken die verwendete Basis kennen muss, und folglich zwei Spaltenvektoren mit den gleichen Komponenten zwei verschiedene Systemzustände repräsentieren, wenn die zugrundegelegten Basiszustände verschieden sind. Ein Beispiel einer endlichen, vektoriellen Wellenfunktion ist gegeben durch den Spinzustand eines Teilchens mit Spin 1/2, wie oben beschrieben. Die physikalische Bedeutung der Komponenten von
Unendliche VektorenDer Fall unendlicher Vektoren mit diskretem Index wird genauso behandelt wie ein endlicher Vektor, mit der Ausnahme dass die Summe über alle (unendlich viele) Basiselemente ausgedehnt wird. Folglich ist äquivalent zu
wobei in der obenstehenden Summe alle Komponenten von Stetig indizierte Vektoren (Funktionen)Im Fall eines stetigen Index wird die Summe durch ein Integral ersetzt; ein Beispiel dafür ist die räumliche Wellenfunktion eines Teilchens in einer Dimension, welche den physikalischen Zustand des Teilchens
Dabei ist geschrieben werden, und folglich ist die zu FormalismusBei einem gegebenen isolierten physikalischen System sind die erlaubten Zustände (also die Zustände, die das System einnehmen kann, ohne die Gesetze der Physik zu verletzen) eine Teilmenge eines Vektorraums H, des Hilbert-Raums. Konkret ist diese Teilmenge die Menge aller Vektoren mit der Länge 1, also die Einheitskugel um den Ursprung. Dies folgt aus der Tatsache das alle physikalisch erlaubten Zustände normiert sind. Daraus folgt:
In diesem Zusammenhang kann die Wellenfunktion eines bestimmten Zustands als Entwicklung des Zustandes auf einer Basis des Vektorraums H betrachtet werden. Zum Beispiel ist eine Basis des Raums, der ein Teilchen mit Spin 1/2 beschreibt, und daraus folgt,dass der Spinzustand eines solchen Teilchens durch
Es ist üblich, H mit einem inneren Produkt (Skalarprodukt) zu versehen, wobei die Art des inneren Produkts von der verwendeten Basis abhängt. Wenn es abzählbar viele Basiselemente Wenn das geschehen ist, ist das innere Produkt von
Der Koeffizient ci der Entwicklung des Zustandes | ψ > in die Basis Wenn die Eigenwerte ein Kontinuum bilden, was zum Beispiel bei der Orts- oder Koordinaten-Basis der Fall ist, lässt sich aus den entsprechenden Eigenzuständen kein Hilbertraum aufbauen, da diese Eigenzustände nicht quadratintegrabel sind.
Durch Verwendung der Dirac'schen Delta-Distribution lässt sich jedoch für diese Basiszustände eine verallgemeinerte Orthonormalisierungsbedingung formulieren. Derartige Basen werden auch als uneigentliche Basen bezeichnet.
Ein Beispiel dafür ist die oben erwähnte Entwicklung der räumlichen Wellenfunktion eines Teilchens in Zustände so dass die analoge Identität erfüllt ist. QuelleDer Text ab dem Abschnitt Definition basiert auf einer Übersetzung des Artikels [1] - Version vom 12.März 2006. Siehe auch
|
|
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wellenfunktion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |