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WellenberuhigungsölWellenberuhigungsöl wurde in der Schifffahrt eingesetzt, um den Wellengang auf hoher See zu verringern. Traditionell handelte es sich um Olivenöl, später wurden auch tierische oder mineralische Öle eingesetzt. Heute ist die Methode wegen der damit verbundenen Gewässerverschmutzung international verboten. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
FunktionsweiseDa die Öl-Moleküle (Triolein) auf einer Seite Wasser abweisen und auf der anderen anziehen, setzt sich das Öl in einer Schicht auf der Oberfläche ab und breitet sich horizontal darauf aus. Schon geringe Mengen Öl reichen für große Flächen, da die Öl-Moleküle (Triolein) dazu neigen, sich in einer monomolekularen Schicht auf dem Wasser abzusetzen – also ein Molekül neben dem anderen, keine zwei übereinander (siehe auch Ölfleckversuch). Dieser zähe, teilweise elastische Ölfilm sorgt dafür, dass an der Oberfläche auftretender Wind mehr Energie verliert, wenn er den Ölfilm und das darunterliegende Wasser bewegt. Dadurch wird die Entstehung von kleineren Wellen unterbunden und über eine Kettenreaktion werden dadurch auch größere Wellen abgeschwächt. Erste aufgezeichnete Versuche dazu führte der US-amerikanische Politiker und Wissenschaftler Benjamin Franklin durch. Er stellte fest, dass bei Zugabe eines Teelöffels Olivenöl in einen Teich dieser spiegelglatt wurde. AnwendungIn der Seefahrt wurde dieser Effekt schon früher beobachtet, beispielsweise wenn öltransportierende Segelschiffe Teile ihrer Fracht verloren. Schon die Römer sollen diese wellenabschwächende Methode verwendet haben. Ein altes Seegesetz verordnete später, dass wenn die Ladung bei einem Sturm aufgegeben werden muss, das Öl als erstes über Bord gehen soll. Der US-amerikanische Hobby-Seefahrer Warwick Tompkins, der im Jahre 1937 mit seiner Familie auf dem Wander Bird alias No. 5 Elbe das Kap Hoorn umschiffte, wies in seinem Kurzfilm über die Reise auf die Bedeutung des Wellenberuhigungsöls hin. Das Mittel spielte sogar in den 1960er-Jahren noch eine Rolle: Für deutsche Schiffe galt die Vorschrift der See-Berufsgenossenschaft, Wellenberuhigungsöl stets mitzuführen. Es sollte vor allem verhindern, dass die Rettungsboote mit Wasser voll laufen. Da diese später aber meist geschlossen waren und zudem keine Einigkeit über die Wirkung der Maßnahme bestand, wurde die Vorschrift wieder aufgehoben. Es soll aber vereinzelt noch immer Rettungsboote mit einem kleinen Ölkanister an Bord geben. Rein wissenschaftlich wurde das Phänomen mit einem Experiment unter der Leitung von Heinrich Hühnerfuss von der Universität Hamburg in den 1970er-Jahren untersucht: Im Bereich eines zweieinhalb Quadratkilometer großen Ölfilms, der in der Nordsee ausgebracht wurde, verringerte sich die Höhe größerer Wellen demnach um zehn Prozent. EmpfehlungenNoch 1956 enthielten die vom Deutschen Hydrograpischen Institut herausgegebenen Seehandbücher umfangreiche Empfehlungen zum „Gebrauch von Öl zum Glätten der See“. Die beste Wirkung enfaltet das Öl auf tiefem Wasser, weniger bis gar nicht wirkt es über Untiefen und Barren, unwirksam ist es vor allen Dingen bei Brandungsgrundseen. Es wird gewarnt, Öl einzusetzen wenn sich Schiffbrüchige im Wasser befinden. ÖlartenDickflüssiges Öl ist besser geeignet als dünnflüssiges und leichtes, und pflanzliches ist mineralischem vorzuziehen. Das Öl ist umso wirksamer, je schneller es sich ausbreitet. Bei Kälte muss dickflüssiges mit dünnflüssigem Öl, zum Beispiel Petroleum, vermischt werden. AusbringenEs gibt zwei Arten das Öl auszubringen: Direkt über Bord pumpen oder durch Gebrauch von Behältern die das Öl aussickern lassen. Als Behälter werden Segeltuchbeutel oder Segeltuchschläuche empfohlen, die lose mit Werg ausgestopft und mit Öl befüllt werden. Diese werden dann mit der Segelnadel mit Löchern versehen und an geeigneter Stelle über Bord gehängt. Empfohlene AnwendungsfälleEs gab genaue Anweisungen wie das Öl bei folgenden Fällen anzuwenden sei:
Siehe auch
Quellen und Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wellenberuhigungsöl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |