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WignerfunktionDie Wignerfunktion (Wigner-Quasi-Wahrscheinlichkeitsverteilung) wurde 1932 von Eugene Wigner eingeführt um Quantenkorrekturen der klassischen Statistischen Mechanik zu untersuchen. Das Ziel bestand darin, die Wellenfunktion der Schrödingergleichung durch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung im Phasenraum zu ersetzen. Eine solche Verteilung wurde unabhängig 1931 von Hermann Weyl als Dichtematrix in der Darstellungstheorie gefunden. Ein weiteres Mal wurde sie durch J. Ville 1948 als quadratische (als Funktion des Signals) Darstellung der örtlichen Zeit-Frequenz Energie eines Signals entdeckt. Diese Verteilung ist auch unter den Namen "Wignerfunktion", "Wigner-Weyl-Transformation" oder "Wigner-Ville-Verteilung" bekannt. Sie findet Anwendung in der Statistischen Mechanik, Quantenchemie, Quantenoptik, klassischen Optik und der Signalanalyse in einer Reihe von Gebieten wie der Elektrotechnik, Seismologie, Biologie und Motorendesign. Ein klassisches Teilchen besitzt eine definierte Lage und Impuls und kann daher durch einen Punkt im Phasenraum dargestellt werden. Für ein Ensemble von Teilchen, lässt sich eine Wahrscheinlichkeitsverteilung definieren, die die Wahrscheinlichkeit angibt mit der sich ein Teilchen an einem bestimmten Ort im Phasenraum befindet. Dies ist jedoch nicht für ein Quantenteilchen möglich, welches der Unschärferelation genügen muss. Stattdessen lässt sich eine Quasi-Wahrscheinlichkeitsverteilung definieren, die notwendigerweise nicht alle Eigenschaften einer gewöhnlichen Wahrscheinlichkeitsverteilung aufweist. Die Wignerverteilung kann zum Beispiel für nicht-klassische Zustände negative Werte annehmen und kann daher verwendet werden, um solche Zustände zu identifizieren. Die Wignerverteilung P(q, p) wird definiert als: mit der Wellenfunktion ψ und dem Ort, x, sowie Impuls, p. Letztere können aber auch ein beliebiges Paar konjugierter Variablen sein (z.B. Real- und Imaginärteil des elektrischen Feldes oder Frequenz und Dauer eines Signals). Die Verteilung ist symmetrisch in x und p: wobei φ die Fouriertransformierte von ψ ist. Für einen gemischten Zustand: wobei ρ die Dichtematrix bezeichnet. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Mathematische Eigenschaften1. P(x, p) ist reell 2. Die Wahrscheinlichkeitsverteilungen von x und p ergeben sich aus:
3. P(x, p) besitzt die folgenden Symmetrien:
4. P(x, p) ist Galileo invariant:
5. Die Bewegungsgleichung eines Punktes im Phasenraum ist ohne Kräfte klassisch: 6. Der Überlapp zweier Zustände berechnet sich als: 7. Operatoren und Erwartungswerte (Mittelwerte) werden folgendermaßen berechnet: 8. Damit P(x, p) physikalische (positive) Dichtematrizen beschreibt, muss gelten: wobei |θ> ein reiner Zustand ist. Anwendung der Wignerfunktion außerhalb der Quantenmechanik
Messung der Wignerfunktion
Weitere Quasi-WahrscheinlichkeitsverteilungenDie Wignerverteilung war die erste Quasi-Wahrscheinlichkeitsverteilung aber viele weitere mit verschiedenen Vorteilen folgten, darunter:
Historische AnmerkungWie in der Einleitung angeführt, wurde die Wignerfunktion viele Male unabhängig in verschiedenen Zusammenhängen gefunden. Tatsächlich scheint es so, dass Wigner nicht wusste, dass diese Funktion selbst innerhalb der Quantentheorie zuvor von Heisenberg und Dirac eingeführt worden war. Diese sahen jedoch nicht deren Bedeutung und glaubten, dass diese Funktion lediglich eine Näherung der exakten quantenmechanischen Beschreibung des Systems war. Im übrigen wurde Dirac später der Schwager von Wigner (siehe Literatur). Siehe auch
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wignerfunktion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |