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Wilhelm von SchröderWilhelm von Schröder (* 15. November 1640 in Königsberg; † Oktober 1688 in Eperies, Ungarn) war ein Merkantilist und Kameralist am Hof Kaiser Leopolds I. in Wien. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenWilhelm von Schröder wurde als Sohn von Wilhelm Schrötter und Anna Katharina geb. Löw 1640 in Königsberg geboren. Sein Vater war von 1660 bis 1663 Kanzler von Herzog Ernst dem Frommen in Gotha. Schröder besuchte das Herzogliche Gymnasium in Gotha und begann 1659 juridische Studien an der Universität Jena, die er bereits 1660 abbrach, um sich eine umfassende Bildung durch Besuch der Wissenschafts- und Wirtschaftszentren in Holland und England zu erwerben. Sein Hauptinteresse galt den aufblühenden Staats- und Wirtschaftswissenschaften, aber ebenso den Naturwissenschaften und speziell der Alchemie. Er wurde 1662 Mitglied der Royal Society of London for the improving of natural knowledge. 1663 scheiterte sein Versuch, seine Studien an der Universität Jena abzuschließen, da seine Dissertation, in der er sich mit Staatsphilosophie beschäftigte, nicht approbiert wurde. Über seine Biographie bis zum Eintritt in den österreichischen Staatsdienst fehlen weitere Informationen. Nach seiner Konvertiertung zum Katholizismus bot er 1673 seine Dienste Kaiser Leopold I. an, für welchen er von 1675 bis 1677 aus London Berichte über die wirtschaftlichen Neuerungen Englands und deren mögliche Übertragung ins Habsburgerreich an den Kaiserhof in Wien sandte (sind nicht erhalten). 1677 wurde ihm angetragen, das Wiener Kunst- und Werkhaus am Tabor, einen staatlichen Musterbetrieb zu Einführung der Woll- und Seidenverarbeitung, Glashütte und Lehrwerkstätte für Gewerbetreibende - ein Projekt von Johann Joachim Becher, zu übernehmen. Nach ersten Erfolgen wurde das Kunst- und Werkhaus aus rechtlichen Gründen 1681 geschlossen, 1683 brannte es im Lauf der Türkenbelagerung ab. Von 1687 bis zu seinem Lebensende 1688 war er Kaschauer und Preßburger Kammerrat. LeistungenWilhelm von Schröders Verdienste liegen in seinem Versuch, die merkantilistischen und kameralistischen Ideen, die am Wiener Hof durch Philipp von Hörnigk und Johann Joachim Becher vertreten waren, weiter zu forcieren. In seinen Schriften vertrat er den Standpunkt des Staates und des Staatsoberhauptes, welches den Staat zur wirtschaftlichen Prosperität führen sollte, weshalb er auch als Absolutist und Fiskalist beurteilt wurde (Heinrich von Srbik). Sein Hauptwerk Fürstliche Schatz- und Rentkammer wurde in acht Auflagen bis 1835 verlegt und zählte zu den Klassikern der Nationalökonomie seiner Zeit. Werke
Literatur
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