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WithanolideWithanolide sind eine Gruppe von mindestens 300 natürlich vorkommenden chemischen Verbindungen. Sie werden als sekundäre Pflanzenstoffe hauptsächlich in verschiedenen Gattungen der Nachtschattengewächse gefunden, zum Beispiel bei der Tomatillo. Chemisch handelt es sich um mit einem Steroidgerüst verbundene Lactone mit 28 Kohlenstoffatomen bzw. deren Lactole oder Seco-Derivate; sie entstehen durch Oxidation von Steroiden. Der Nutzen, den Withanolide für die Pflanze haben, scheint unterschiedlich zu sein; ein Teil der Stoffe jedenfalls hält Insektenlarven davon ab, die Pflanze zu fressen. Mehrere Withanolide zeigten im Labor für den Menschen medizinisch interessante Wirkungen.[1] Weiteres empfehlenswertes FachwissenInzwischen sind 12 Nachtschatten-Gattungen bekannt, in deren Arten Withanolide vorkommen, einige davon: Datura, Dunalia, Iochroma, Lycium, Nicandra, Physalis, Salpichroa, Solanum, Withania. BeispieleWithaferin A aus der Schlafbeere (Withania somnifera) war das erste Withanolid, welches isoliert wurde. Eine entzündungshemmende Wirkung verschiedener Withanolide der Pflanze konnte im Tierversuch gezeigt werden; mehrere Dutzend sind bekannt. Die Pflanze wird in der ajurvedischen Medizin als Ashwaganda benutzt.[2] Salpichrolid A, B und G (aus Salpichroa origanifolia) haben wachstumshemmende Wirkung auf Larven der Mittelmeerfruchtfliege (Ceratitis capitata). Sie sind daher für die Landwirtschaft interessant.[3] Die Nicandrenone aus der Giftbeere (Nicandra physalodes) sind eine weitere Gruppe von Withanoliden mit insektizider Wirkung. Sie wurden bereits vor 30 Jahren untersucht; im Jahr 2000 gelang die erste Totalsynthese.[4] Ixocarpalacton A aus der Tomatillo (Physalis philadelphica) ist eine vielversprechende Substanz zur Verhinderung von Krebs.[5] Einzelnachweise
Kategorien: Stoffgruppe | Steroid |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Withanolide aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |