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WocheDie Woche ist in den meisten Kulturen eine Zeiteinheit von sieben Tagen. Die Woche ist in Deutschland weder eine gesetzliche Einheit im Messwesen noch physikalische Maßeinheit im Sinne von Einheitensystemen. Nach dem deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und dem schweizerischen Obligationenrecht (Art. 77 Abs. 1 Ziff. 2 OR) können jedoch Fristen in Wochen angegeben werden. Die Wochentage haben folgende Reihenfolge:
Nach jüdischer und christlicher Tradition beginnt die Woche mit dem Sonntag. Genauso handhaben es auch heute noch die USA. In arabischen Ländern beginnt die Woche am Samstag. In Deutschland war seit 1943 die DIN 1355 gültig, welche 1976 geändert wurde, dann 1992 in die EN 28601 aufging und im September 2006 von der derzeit gültigen DIN ISO 8601 abgelöst wurde. Danach beginnt die Woche mit dem Montag als Tag 1. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EtymologieDas Wort Woche geht auf das germanische Wort für Reihenfolge, Wechsel zurück und stellt sich neben das Wort "Wache", indem nämlich die Planetengötter der jeweils ersten Stunde eines Tages über den ganzen Tag wachten und nach sechs weiteren Tagen wieder an die Reihe kamen. Die Sieben-Tage-WocheDie Zusammenfassung von sieben Tagen zu einer Einheit von einer Woche resultiert wahrscheinlich aus der Länge eines Monats, der (etwas mehr als) 28 Tage umfasst. Die vier Mondphasen (Vollmond, abnehmender Halbmond, Neumond, zunehmender Halbmond) erlauben eine naheliegende Einteilung der 28 Monatstage in vier Wochen zu je sieben Tagen. Tatsächlich beträgt der Mondumlauf etwa 29,5 Tage und ergibt eine Einteilung des Jahres in zwölf Monate. Eine andere Herkunftserklärung beruht auf den mit bloßem Auge sichtbaren und im Altertum als Planeten angesehenen Himmelskörpern Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn. Die Sieben-Tage-Woche wurde dann durch die Schöpfungsgeschichte im Alten Testament religiös begründet und fixiert: Am siebten Tag ruhte Gott von seinem Schöpfungswerk aus. Darin sollen ihm die Menschen gemäß dem dritten Gebot folgen ("Du sollst den Sabbat heiligen"). Dieser siebte Tag war der erste Sabbat, der heutige Samstag. Gemäß der christlichen Tradition feiern die meisten Christen dagegen den ersten Tag der Woche, den Sonntag (Tag der Sonne; Tag, an dem heidnische Völker dem Sonnengott Opfer darbrachten), als Gedächtnistag der Auferstehung von Jesus von Nazareth. Das Gebot der Sabbatheiligung wird in diesem Sinne umgedeutet ("Du sollst den Feiertag heiligen"). Die Namen der sieben Tage in antiker TraditionDie Namensgebung und Reihenfolge der Wochentage stammen aus Babylonien. Jedem Tag wurde dabei ein Planetengott zugeordnet. In der Antike wurde dies von den Griechen und Römern übernommen. Diese Namenstradition gelangte schon früh bis nach Indien und Japan (Siehe auch Woche (Japan)) Jeder Stunde des Tages wurde ein Planetengott als Stunden-Herrscher zugeordnet, wobei der Herrscher über die jeweils erste Stunde dem Tag den Namen gibt. Zum besseren Verständnis des Weiteren kann man sich eine Skizze anfertigen: Die sichtbar wandelnden Himmelskörper (Sonne, Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Venus und Merkur) werden in der Reihenfolge zunehmender Geschwindigkeit (geozentrisch gesehen) auf einem Kreis im Uhrzeigersinn notiert: Saturn – Jupiter – Mars – Sonne – Venus – Merkur – Mond. Diese können in Form eines Sternes mit sieben Spitzen angeordnet werden. Als Beispiel fangen wir bei Saturn als Stundenherrscher der ersten Stunde eines Tages an. Der Tagesname ist demnach „Saturn-Tag“ (= engl. Saturday) = Samstag, da die 1. Stunde des Tages von Saturn „beherrscht“ wird.
Zählt man nun im Uhrzeigersinn bis zum Herrscher der 25. Stunde, ist man bei der Sonne angelangt. Da die 25. Stunde eines Tages die 1. Stunde des darauffolgenden Tages ist, heißt dieser „Sonntag“.
Man kann sich das Abzählen anhand der Skizze erleichtern, da man immer zum 25. Herrscher kommt, wenn man beim jeweiligen Tagesherrscher beginnend in Uhrzeigerrichtung zwei Himmelskörper überspringt. Überspringt man also vom Mond aus zwei Planeten, landet man bei Mars. Mars ist Herrscher über die erste Stunde des neuen Tages = „Mars-Tag“, usw. Die Namen der sieben Tage im germanischen KulturkreisDie Germanen übernahmen die Sieben-Tage-Woche von den antiken Kulturen. Im germanischen Kulturkreis sind die Namen nicht so offensichtlich erhalten wie in den romanischen Sprachen, der Heimat der klassischen, latinisierten Planeten- oder Götter-Namen. Die germanischen Götternamen wurden aber in ihrer Bedeutung den romanischen angepasst: So sind beispielsweise Freya (für Freitag) und Venus (für venerdi, vendredi) „inhaltlich“ Verwandte.
Wer und wann die noch heute übliche Zählung der Wochentage zum ersten Male festgelegt hat, kann nicht zurückverfolgt werden. Unsere heutige Siebentagewoche löste unter orientalischem Einfluss schon mit der römischen Kaiserzeit beginnend (44. v. d. Z.) das altrömische Nundinum ab. Inwieweit die caesarianische Kalenderreform hierfür maßgebend war, bedarf weiterer Ausführungen. Es gibt keine Hinweise, dass die Abfolge der sieben Wochentage jemals unterbrochen worden wäre, auch nicht durch die Kalenderreform. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Wochentagszyklus ohne Unterbrechung mindestens seit der Zeit des Mose (etwa 13. Jahrhundert v. Chr.) läuft. KalenderwocheDas Jahr umfasst mindestens 52 durchnummerierte Kalenderwochen (KW), wobei es bei den Wochen-Nummerierungen verschiedene Variationen gibt. Je nach angewandter Regel ist die erste Woche des Jahres
Zählweise nach DIN 1355 / ISO 8601Die deutschsprachige Kalender-Industrie hält sich ausnahmslos an die internationale Norm ISO 8601 (1973), die als letzten Tag der Woche den Sonntag bestimmt, statt des Samstags/Sonnabends/Sabbats, wie es in der jüdisch-christlichen Tradition üblich ist. Im Geltungsbereich des DIN Deutschen Instituts für Normung e. V. werden seit 1976 durch Normung folgende Regeln empfohlen:
Aus diesen Punkten können folgende Eigenschaften geschlussfolgert werden:
Beispiele:
Im März 1975 wurde vom DIN Deutsches Institut für Normung e. V. für die BRD und Westberlin empfohlen, dem Wochentag Montag die Ordnungszahl 1 zuzuordnen (DIN 1355); daraus hat sich die Gepflogenheit entwickelt, den Montag als ersten Tag der Woche und somit den Wochenbeginn anzusehen. Vorher hatte es im deutschen Normenwerk seit Januar 1943 die Regelung gegeben: "Eine Woche beginnt am Sonntag 0h (0.00 Uhr) und endet am darauffolgenden Sonnabend 24h (24.00 Uhr)". In der DDR trat diese Änderung bereits 1969/1970 in Kraft. Im Jahre 1978 beschloss auch die UNO, dass der Montag international als der erste Tag der Woche gelten solle. BeispielberechnungenUm in einer Tabellenkalkulation aus einem Datum die Kalenderwoche nach ISO 8601 zu ermitteln, kann man folgenden Ausdruck verwenden (das Datum steht hier beispielhaft in Zelle A1): KÜRZEN((A1-DATUM(JAHR(A1-REST(A1-2;7)+3);1;REST(A1-2;7)-9))/7) Um in einer Tabellenkalkulation aus einem Jahr (A1) und einer Kalenderwoche (B1) das Datum des Montags der KW nach ISO 8601 zu ermitteln, kann folgender Ausdruck verwendet werden: DATUM(A1;1;1)-WOCHENTAG(DATUM(A1;1;1);3)+(B1+RUNDEN(WOCHENTAG(DATUM(A1;1;1);3)/7;0)-1)*7 Abgeleitet davon, berechnet sich in T-SQL der erste Montag eines Jahres wie folgt: DECLARE @year VARCHAR(4) DECLARE @kw INT SET @year = '2007' SET @kw = 10 SELECT DATEADD(d, -(DATEPART(dw, '01.01.' + @year)-1) + (@kw + ROUND((1.0 * (DATEPART(dw, '01.01.' + @year)-1)) /7, 0) -1) *7, '01.01.' + @year) Mit dieser Funktion lässt sich zudem über die Variable @kw der Montag einer beliebigen Kalenderwoche berechnen. Um in der Datenbanksoftware MySQL die Kalenderwoche nach ISO 8601 zu ermitteln, können die Funktionen WEEK() und YEARWEEK() mit dem Wert 3 für den Mode-Parameter verwendet werden: mysql> SELECT WEEK('1998-12-31', 3); -> 53 mysql> SELECT YEARWEEK('1998-12-31', 3); -> 199853 Berechnung in den USA und vielen anderen LändernIn weiten Teilen der Welt (beispielsweise Nordamerika, Australien) hat sich die Tradition des Judentums und Christentums erhalten, den Sonntag als ersten Tag der Woche zu rechnen. In den USA und Ländern, die ebenfalls das dort gültige Schema verwenden, gelten folgende Regeln:
Daraus lassen sich wiederum einige Eigenschaften ableiten:
Eine abgewandelte, in den USA allerdings weder standardisierte noch übliche Form dieses Berechnungsschemas verwendet ähnlich wie beim DIN-Schema nur volle Wochen und legt als erste Kalenderwoche diejenige fest, die den 1. Januar enthält. In diesem Fall können dann die Tage nach dem letzten Dezembersamstag bereits zur ersten Kalenderwoche des Folgejahres gehören, während eine 54. Kalenderwoche niemals auftritt. Weitere BerechnungsvariantenIm Portugiesischen werden die Wochentage außer Samstag und Sonntag durchgezählt, wobei der Montag der zweite und der Freitag der sechste Tag ist. Dies bedeutet, dass der Samstag (Sabbat) als siebter Wochentag gerechnet wird. Ebenso ist es in Japan (siehe Woche (Japan)). In den islamischen Ländern wird ebenfalls der Sonntag als erster Tag der Woche gerechnet. Andere WochensystemeDas System der Sieben-Tage-Woche hat sich heute in allen bevölkerungsmäßig großen Kulturen wie das Rechnen mit zehn Ziffern durchgesetzt. In früheren Kulturen waren aber auch andere Wochenlängen zu beobachten. Eine Woche ist dabei als ein erster vom Menschen geschaffener Rhythmus zu verstehen, der sich nicht an der Natur orientiert.
Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Woche aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |