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ZwischenlagerEin Zwischenlager bezeichnet in der Kerntechnik einen vorübergehenden Aufbewahrungsort für abgebrannte Brennelemente und/oder radioaktive Abfälle. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Zweck eines Brennelement-ZwischenlagersWenn Brennelemente keinen Nutzen mehr für die Energieerzeugung in Kernkraftwerken haben, werden sie aus dem Reaktor entladen und in ein Zwischenlager gebracht. Dort werden sie mehrere Jahrzehnte aufbewahrt, bis die Radioaktivität so weit abgeklungen ist, dass die Brennelemente in ein Endlager gebracht werden können. Typen von Brennelement-ZwischenlagernEs gibt zwei Grundtypen von Zwischenlagern für abgebrannte Brennelemente: Nasslager und Trockenlager. Bei Nasslagern befinden sich die Brennelemente in einem Wasserbecken. Das Wasser dient einerseits zur Kühlung der Brennelemente und andererseits zur Abschirmung der Strahlung. In Trockenlagern werden die Brennelemente in Behälter (zum Beispiel vom Castor-Typ) eingelagert und durch Luftkonvektion gekühlt. Weltweit ist ein Trend zum verstärkten Einsatz der Trockenlagerung feststellbar. Beim Trockenlager wird der sichere Einschluss des radioaktiven Inventars vom Behälter gewährleistet. Die Halle und deren Anlagen übernehmen zusätzliche Sicherheitsfunktionen. Die meisten Zwischenlager verfügen über eine "heiße Zelle", also einen Raum, in dem ein Defekt der Behälterdichtung repariert werden kann. Um die Brennelemente in einen intakten Behälter umzuladen ist ein Transport in eine andere Einrichtung erforderlich. Standortzwischenlager für abgebrannte Brennelemente
In Deutschland schreibt das Atomgesetz vor, dass die aus dem Reaktor entladenen abgebrannten Brennelemente am Standort der Kernkraftwerke zwischengelagert werden müssen. Transporte zu Wiederaufarbeitungsanlagen, die bis zuletzt von vielen Kernkraftwerken durchgeführt wurden, sind seit dem 1. Juli 2005 verboten. Demzufolge haben die Kraftwerksbetreiber so genannte Standortzwischenlager beantragt und zum Teil bereits errichtet. Alle neuen Standortzwischenlager sind Trockenlager. Um die Zeit bis zur Inbetriebnahme dieser Lager zu überbrücken, haben einige Kernkraftwerke Interimslager beantragt und errichtet, in denen die Brennelemente vorübergehend (bis etwa 5-6 Jahre) aufbewahrt werden sollen. Dezentrale Zwischenlager für radioaktive AbfälleZwischenlager für radioaktive Abfälle gibt es an jedem Kernkraftwerk, an den Kernforschungszentren und sonstigen kerntechnischen Anlagen. Radioaktive Abfälle von Kleinerzeugern aus Medizin, Industrie und Forschung werden meist an die von den Bundesländern per Gesetz einzurichtenden Landessammelstellen abgeliefert. Hier werden die schwach- bis mittelradioaktiven Abfälle in Fässern oder Containern zwischengelagert, bis Schacht Konrad als Endlager zur Verfügung steht. Die erforderliche Umrüstung soll voraussichtlich 2013 abgeschlossen sein. Ein weiteres Zwischenlager ist das Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald auf dem Gelände des stillgelegten Kraftwerks. Es ist jedoch ausschließlich für Brennelemente aus den stillgelegten Kernkraftwerken in Rheinsberg und Greifswald vorgesehen. Zentrale Zwischenlager für abgebrannte BrennelementeDarüber hinaus gibt es zwei zentrale Trockenlager fern von Kernkraftwerksstandorten. Eines davon befindet sich in Gorleben. Laut Genehmigung können dort neben den Brennelementen auch verglaste hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung gelagert werden. Das andere befindet sich im Westmünsterländischen Ahaus. Hier sollen künftig mittelaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung und weiterer radioaktiver Abfall gelagert werden. Aufgrund der neu errichteten Standortzwischenlager können Brennelementtransporte aus Kernkraftwerken nach Gorleben und Ahaus künftig vermieden werden. Dies gilt nicht für die verglasten Abfälle aus der Wiederaufarbeitung und auch nicht unbedingt für Brennelemente aus deutschen Forschungsreaktoren, für die keine geeigneten Zwischenlager am Standort der Reaktoren existieren. Literatur
Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Zwischenlager aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |