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Kaliumcyanid
Kaliumcyanid (Zyankali, englisch potassium cyanide, Summenformel KCN) ist das Kaliumsalz der Blausäure (HCN). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EigenschaftenKaliumcyanid bildet farblose Kristalle, die bittermandelartig riechen, einen Schmelzpunkt von 634 °C haben, sich gut in Wasser, aber nur schlecht in Alkohol lösen. Nur etwa 20–50 % der Menschen sind – aufgrund ihrer genetischen Veranlagung – in der Lage, den auf die Gefährlichkeit hinweisenden Bittermandelgeruch wahrzunehmen. Auch mit schwachen Säuren (wie der Kohlensäure) wird aus Kaliumcyanid Blausäure freigesetzt, bei längerem Lagern bildet sich durch Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft Kaliumcarbonat. Toxische WirkungZyankali-Kapseln enthalten meist Kaliumcyanid oder ein anderes Salz der Blausäure (z. B. Natriumcyanid). Beim Zerbeißen und Verschlucken einer solchen Kapsel entfaltet sich die toxische Wirkung der beim Kontakt mit der Salzsäure des Magens entstehenden Blausäure (Toxische Wirkung der Blausäure). Kaliumcyanid ist eine sehr giftige Chemikalie, bereits eine eingenommene Menge von 120–250 mg wirkt sofort tödlich. Fische sterben bei einer Cyanidkonzentration im Wasser von 1–5 µg/l; für kleinere Säugetiere liegt die tödliche Konzentration bei einigen Milligramm pro Liter. Bei einem erwachsenen Menschen beträgt die tödliche Dosis etwa 140 mg Cyanid, dabei ist auch Hautresorption möglich. Hellrote Schleimhautblutungen weisen beim Leichnam auf Zyankali hin. HerstellungDie technische Herstellung erfolgt aus Blausäure und Kalilauge (Neutralisation und nachfolgendes Eindampfen). In früherer Zeit wurde Kaliumcyanid durch Einwirken von Kohlenstoffmonoxid und Ammoniak auf Kaliumcarbonat (Pottasche) bei hohen Temperaturen hergestellt. Bei dieser von Eisen katalysierten Reaktion entstehen neben Kaliumcyanid auch Wasser, Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid: Im Labor wird es durch Erhitzen von Blutlaugensalzen wie Kaliumhexacyanidoferrat(III) und Schwefelsäure hergestellt. Die entstandene Blausäure wird dann mit Kalilauge neutralisiert. VerwendungKaliumcyanid wird hauptsächlich zur Goldgewinnung (Cyanidlaugerei) und in galvanischen Bädern, aber auch in der organischen Synthesechemie verwendet (besonders zur Darstellung von Nitrilen). SicherheitshinweiseEs ist unbedingt zu vermeiden, dass Stäube und Dämpfe von Kaliumcyanid eingeatmet werden. Deswegen muss bei der Handhabung eine Schutzmaske getragen werden. Kaliumcyanid ist hautresorptiv. Um Berührungen mit der Haut abzuwenden, sind Gummihandschuhe und entsprechende Laborkleidung zu tragen. Bei der Lagerung von Kaliumcyanid müssen die entsprechenden Behälter dicht geschlossen sein. Die Lagerung hat kühl und trocken und unter Verschluss zu erfolgen (Lagerklasse: 6.1BS, Nicht brennbare giftige Stoffe, fest). NachweisDas klassische Analyseverfahren von Kaliumcyanid besteht im Nachweis der Cyanid-Ionen (CN−): Zur alkalischen Probelösung wird im Unterschuss Eisen(II)-sulfat-Lösung zugegeben. Sind Cyanid-Ionen vorhanden, bildet sich nach der Zugabe von Eisen(III)-Salzen Berliner Blau. Quellen
Literatur
Kategorien: Giftiger Stoff | Umweltgefährlicher Stoff | Kaliumverbindung | Cyanid | Pseudohalogen |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kaliumcyanid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |