Chemie kann Sonne tanken

Neuer Forschungsverbund bewilligt

19.11.2009 - Deutschland

Die Erschließung nachhaltiger Energiequellen ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft. Fossile Energiequellen sind endlich und ihre Nutzung ist klimaschädlich; Kernenergie ist mit Risiken verbunden und nachwachsende Rohstoffe als Energieträger benötigen in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung zu viel Fläche. Ein Lösungsansatz ist die verstärkte Nutzung von Solarenergie, denn die Energie des an einem einzigen Tag einfallenden Sonnenlichts übersteigt mehrfach den Jahresbedarf der Welt. Während die direkte Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie (Photovoltaik) durch Solarzellen bereits weit entwickelt ist, sind effiziente chemische Verfahren, die Lichtenergie zur Reaktionsbeschleunigung nutzen oder eine direkte Umwandlung in chemisch gebundene Energie erlauben, bislang wenig untersucht.

An diesem Punkt wird das neue Graduiertenkolleg (GRK) 1626 "Chemische Photokatalyse" ansetzen. Sprecher des vor kurzem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligten Forschungsverbundes ist Prof. Dr. Burkhard König vom Institut für Organische Chemie der Universität Regensburg. Darüber hinaus sind Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Technischen Universität München an dem Verbund beteiligt. Die DFG wird das Graduiertenkolleg unter Federführung der Regensburger Forscher über eine Laufzeit von 4,5 Jahren unterstützen. Ab dem 1. April wird es seine Arbeit aufnehmen.

Ziel des Graduiertenkollegs ist es, eine breite Nutzung von Sonnenenergie für chemische Reaktionen zu ermöglichen. Dazu sollen spezielle chemische Photokatalysatoren entwickelt werden. Die Wissenschaftler wollen damit einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf eine nachhaltige Chemie und bessere Möglichkeiten zur Energieeinsparung jenseits von Methoden der Photosynthese oder photovoltaischen Systemen leisten. Die potentiellen Anwendungsbereiche derartiger Photokatalysatoren sind vielfältig: Sie reichen von der Feinchemikalienherstellung über Methoden der Gewinnung erneuerbarer Energie bis hin zur katalytischen Signalverstärkung für die Spurenanalytik.

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