Digitale Produktgedächtnisse

15.04.2010 - Deutschland

Produkte kennen ihren Werdegang, führen Tagebuch, kommunizieren miteinander und mit ihrer Umgebung, Smart Labels geben ihnen ein Gedächtnis und unterstützen intelligente Produktions- und Logistikprozesse. Durch integrierte Sensoren werden Herstellungszusammenhänge transparent, Lieferketten und Umwelteinflüsse nachvollziehbar. Der Produzent wird unterstützt, der Verbraucher besser informiert. Zusammen mit seinen Konsortialpartnern im BMBF-Projekt SemProM zeigt das DFKI auf der Hannover Messe den Weg zum Internet der Dinge, Ideen, technologische Zukunftsvisionen und Chancen semantischer digitaler Produktgedächtnisse.

Der Demoparcours der Projektpartner SAP, Siemens, Deutsche Post DHL und DFKI bildet den kompletten Lebenszyklus eines Produkts von der Entstehung über die Distribution in der Logistikkette bis hin zur Verwendung durch den Endverbraucher ab. Insgesamt sieben interagierende Demonstrationssysteme verdeutlichen Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt SemProM (Semantic Product Memory) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, BMBF.

Anhand eines individuell konfigurierbaren Beispielprodukts wird die gesamte Fertigungs- und Distributionstrecke für den Messebesucher interaktiv erlebbar: Er ist eingeladen, einen Kundenauftrag für einen Holzrohling zu erstellen, dessen Spezifikationen im Produktgedächtnis gespeichert werden. Weitere Daten aus der Fertigung kommen hinzu: Der korrekte Ablauf der einzelnen Bearbeitungsschritte wie Fräsen, Bestücken mit Spitzer, Thermometer oder Behälter und gegebenenfalls dessen Befüllung. Das Werkstück kennt neben seinen Eigenschaften die nächsten Produktionsstufen und steuert selbst seinen Fertigungsprozess vor Ort in einer miniaturisierten, modularen Fabrikanlage. Im Verlauf der Fertigung und des Transportwegs sammelt das digitale Produktgedächtnis sensorische Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Erschütterung, Zeitverzug, Ortsveränderung, Vollständigkeit der Sendung oder die CO2-Belastung. Im Anschluss können Auftraggeber oder Kunden Informationen aus dem Digitalen Produktgedächtnis abrufen und so den Herstellungs- und Vertriebsprozess einer individuellen Produktinstanz entlang der Wertschöpfungskette detailliert nachvollziehen und überprüfen.

Die technische Grundlage bilden Eingebettete Systeme, die in beliebige Alltagsgegenstände integriert werden. Smart Labels auf RFID-Basis können neben einem Mikroprozessor, Speicher, Mikrosensorsystemen, GPS-Chip und Funkbausteinen auch eine eigene Energieversorgung enthalten.

Eine Schlüsselrolle bei der Nutzung digitaler Produktgedächtnisse spielen semantische Technologien. So wird der Datenaustausch verschiedener Produktgedächtnisse auch mit intelligenten Umgebungen auch herstellerübergreifend ermöglicht. Endverbraucher können auf das Produktgedächtnis zugreifen: Der patientenindividuelle Medikamentenblister mit Produktgedächtnis erlaubt neuartige Dienste und Anwendungsmöglichkeiten im Zusammenspiel mit den externen Produktgedächtnissen anderer Medikamente oder auch Lebensmitteln.

Die Verlagerung der Fertigungs- und Logistikinformationen auf das Objekt selbst dezentralisiert Produktions- und Logistikprozesse, macht sie schlanker, effizienter und dynamischer. Innovative Produkte mit eingebetteten Softwaresystemen, die sicher mit anderen Produkten kommunizieren und im Sinne der Verschmelzung des Internet der Dinge mit dem Internet der Dienste zum Future Internet neue Geschäfts-, Produktions- und Verkehrsprozesse ressourcenschonend realisieren, bilden die Grundlage für weitere Exporterfolge im Bereich Automatisierung, der Automobilindustrie, der Logistik und Medizintechnik.

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