analytica 2020: Weltweit größte virtuelle Messe für Analytik, Labortechnik und Biotechnologie
Marktzahlen: Deutsche Laborbranche im Coronavirus-Jahr mit Gewinnern und Verlierern
Die analytica bietet auch in virtueller Form wieder die zentrale Plattform für Unternehmen der Analytik, Biotechnologie und Labortechnik. Ihre Branche verzeichnet in Deutschland insgesamt deutlich weniger wirtschaftliche Einbußen durch die Coronavirus-Pandemie als andere Wirtschaftszweige – und meldet in Teilbereichen sogar Umsatzgewinne. Das belegen Marktzahlen, die der deutsche Industrieverband SPECTARIS und der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) zur analytica vorlegen.
Ausgehend von einer aktuellen SEPCTARIS-Umfrage werden die etwa 330 deutschen Hersteller von Analysen-, Bio- und Labortechnik in diesem Jahr voraussichtlich einen Umsatz von etwa neun Milliarden Euro erwirtschaften, davon knapp fünf Milliarden im Ausland. Dies wäre ein Umsatzrückgang von vier Prozent. Das Minus im Export kann sogar fünf Prozent betragen. „Damit der Exportmotor in dieser schwierigen Zeit wieder zum Laufen kommt, muss der internationale Handel und Austausch weiter gestärkt werden und den Tendenzen nationaler Abschottung entgegengewirkt werden. Dabei helfen auch digitale Formate“, betont Mathis Kuchejda, Vorsitzender des SPECTARIS-Fachverbandes Analysen-, Bio- und Labortechnik.
Große Branchenbeteiligung belegt Relevanz der Veranstaltung
Mit der analytica virtual realisiert die Messe München ein entsprechendes digitales Format, gemeinsam mit dem Partner LUMITOS. Die rein digitale Branchenveranstaltung ersetzt in diesem Jahr komplett die Präsenzmesse.
„Die analytica virtual ist die mit Abstand größte virtuelle Messe für Analytik, Labortechnik und Biotechnologie, die es je gegeben hat. 268 Aussteller aus 24 Ländern werden bei der analytica virtual ihre Innovationen dem internationalen Publikum präsentieren. Der große Zuspruch von Seiten der Aussteller beweist das Vertrauen der Branche in uns und unser Digital-Konzept“, sagt Dr. Reinhard Pfeiffer, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. Neben Branchengrößen wie Agilent, Eppendorf, Merck, Olympus, Shimadzu und Thermo Fisher haben unter anderem auch 17 Start-ups zugesagt.
Besucher haben beinahe alle Möglichkeiten des klassischen Messerundgangs, kombiniert mit einer zeitlichen und räumlichen Unabhängigkeit. Sie können von einem virtuellen Stand zum nächsten springen und erhalten via digitaler Produktpräsentationen innerhalb kürzester Zeit den kompletten Marktüberblick. Filteroptionen erleichtern die Organisation im Vorfeld, die Kommunikation mit den Ausstellern erfolgt über Text-, Audio- oder Video-Chat. Ergänzend erwarten die Besucher insgesamt 200 Webinare der Aussteller.
Programm zu aktuellen Fragestellungen der Branche
Zentrale Elemente der analytica sind auch in der virtuellen Ausgabe vertreten:
- Die analytica conference bietet 119 Fachvorträge, die Wissenschaft und Anwendung verbinden – diesmal in Form von Webinaren. Organisiert wird die Veranstaltung von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) sowie der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL).
- Die Sonderschau „Digitale Transformation“ zeigt in Video-Vorführungen acht exklusive digitalisierte Labor-Workflows.
Die Teilnahme an der analytica virtual 2020 ist für Besucher kostenfrei. Nach erfolgreicher Registrierung ist die Eventplattform 24 Stunden am Tag zugänglich. Viele Programmpunkte werden zu unterschiedlichen Zeiten wiederholt, um dem internationalen Publikum die Partizipation zu erleichtern.
Detaillierte Informationen zum Programm sowie der Link zur Anmeldung sind online verfügbar: www.analytica-virtual.com/de/
Die Laborbranche unter dem Eindruck der Coronavirus-Pandemie
„Das Labor ist eine der wichtigsten Schnittstellen, an der sich die beiden Branchen In-vitro-Diagnostika (IVD) und Life Science Research (LSR) berühren. Dies wurde nie so deutlich wie in der Corona-Pandemie“, sagt Dr. Peter Quick, Vorstandsmitglied im Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) und Vorstandsvorsitzender der Fachabteilung Life Science Research im VDGH. „Beide Märkte verzeichnen jedoch unterschiedliche Entwicklungen.“
Das Jahr 2019 verlief für beide Branchen noch recht enttäuschend – bei der IVD-Industrie ein Minus von 0,4 Prozent, bei der LSR ein Plus von nur 1,6 Prozent. Während des Ausbruchs der Pandemie zeigte sich, wie eng die IVD- und LSR-Industrien miteinander verzahnt sind. Gleich im ersten Quartal 2020 setzten die Unternehmen in beiden Feldern alle Kräfte frei zur Identifikation, Isolierung, Aufreinigung und zum Nachweis des SARS-CoV-2-Virus, so dass sich bereits im ersten Halbjahr 2020 12,5 Prozent Umsatzwachstum im LSR-Markt zeigen, und auch in der IVD beginnt das durch die für die Kontrolle der Pandemie erforderlichen Labortests entstehende Wachstum den Rückgang bei den Routinetests zu überholen. Innovationen in der COVID-19-Diagnostik werden das zweite Halbjahr 2020 bestimmen, z.B. Antigentests in der IVD, während die LSR-Unternehmen die Grundlagenforschung, Impfstoff- und Medikamentenentwicklung mit all ihren Technologien begleiten.
Auch die Marktzahlen des Deutschen Industrieverbandes für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik SPECTARIS zeigen, dass der generelle Umsatzrückgang der Branche sowohl im Inlandsgeschäft als auch im Export differenziert zu betrachten ist: Stärker nachgefragt wurden in diesem von Corona dominierten Jahr vor allem Verbrauchsgüter sowie Geräte zur Virusdiagnostik, Testkits, Sterilisatoren oder Technik und Laborausstattung für die Zellanalytik und Pharmaforschung. Rückläufig war dagegen die Nachfrage für die Chemische Industrie insbesondere von Investitionsgütern inklusive der Öl-, Gasbranche und Petrochemie sowie aus dem Automotive-Bereich.
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