Chemiedidaktik: Lehrkräfte auf europäischer Ebene gemeinsam aus- und fortbilden

03.11.2010 - Deutschland

Gemeinsam mit internationalen Partnern wollen Wissenschaftler der Universität Bremen die Aus- und Fortbildung von Lehrern in den Naturwissenschaften auf europäischer Ebene stärken. Dafür wurden jetzt zwei EU-Projektanträge genehmigt, an denen Professor Ingo Eilks und Dr. Silvija Markic aus der Abteilung Chemiedidaktik des Instituts für Didaktik der Naturwissenschaften (IDN) mit Partnern aus 23 europäischen Ländern und Israel beteiligt sind.

Projekt PROFILES unterstützt Lehrkräfte durch Fortbildung und Kooperation

Die Professionalisierung von Lehrkräften der Chemie und der anderen Naturwissenschaften steht im Mittelpunkt des Projekts „PROFILES - Professional Reflection Oriented Focus on Inquiry-based Learning and Education through Science“. In diesem Projekt soll die Kompetenz der Lehrkräfte durch Kooperationen untereinander und mit der Universität gestärkt werden, einen stärker problemorientierten und allgemeinbildend ausgerichteten Unterricht in den Naturwissenschaften zu entwickeln. Dadurch sollen Defizite in der Motivation, aber auch beim Lernerfolg von Schülern abgebaut werden, wie sie sich in der Vergangenheit wiederholt etwa im Zusammenhang der PISA-Studien gezeigt haben. Mit Hilfe des Projekts werden zudem unterschiedliche Lehrerfortbildungen entwickelt, die dann ab 2011 auch in der Region Bremen/Weser-Ems angeboten werden. Koordiniert wird das Projekt von der Freien Universität Berlin. Beteiligt sind insgesamt 22 Projektpartner aus 19 europäischen Ländern und Israel, die zusammen eine Förderung von ca. 3,5 Millionen Euro für die Zeit von 2010 bis 2014 erhalten werden.

Projekt SALIS ermöglicht Wissenstransfer und Einrichtung von Laboren

Das Besondere bei dem zweiten Projekt „SALIS - Student Active Learning in Science“ ist die Kooperation von EU-Ländern mit weniger entwickelten Staaten aus Mittel- und Osteuropa. Denn im Schulunterricht wie auch bei der Ausbildung von naturwissenschaftlichen Lehrkräften ist dort insbesondere das Experimentieren in Laboren noch gering entwickelt. Ziel ist deshalb die Förderung und Stärkung eines problemorientierten und experimentellen Unterrichts in Chemie und den Naturwissenschaften. Realisiert werden soll dies durch die erstmalige Einrichtung entsprechender Labore für die Lehreraus- und -fortbildung in den beteiligten Ländern Mittel- und Osteuropas. Gemeinsam werden dann Konzepte für die effektive Nutzung solcher Labore für eine moderne Lehrerbildung unter anderem aus Bremen weiterentwickelt und dort wie in den anderen beteiligten Universitäten umgesetzt. Lehrkräfte lernen dort, wie man mit Schülern auch mit einfachen Mitteln experimentieren kann. Koordiniert wird das Projekt von der Ilia State University in Tiflis (Georgien) und der Universität Bremen. Beteiligt sind zudem Hochschulen aus Berlin, Irland, Bulgarien, Moldawien und Israel. Die Förderung aus dem TEMPUS-Programm der EU beträgt von 2010 bis 2012 rund 700.000 Euro.

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