R. STAHL legt Jahresabschluss 2010 vor: Marktführung im Systemgeschäft deutlich ausgebaut
Auftragseingang und Umsatz auf Vorkrisenniveau
Im Geschäftsjahr 2010 hat R. STAHL 225,8 Mio. € Auftragseingang (Vj: 208,1 Mio. €) erzielt. Der Konzernumsatz stieg auf 222,6 Mio. € und damit 10 % über den Vorjahreswert (202,6 Mio. €). Damit konnte das Waldenburger Unternehmen wieder an die Werte von 2008, vor den Einflüssen der Weltwirtschaftskrise anknüpfen. Der Auftragsbestand lag mit 47,7 Mio. € zum Jahresende 12 % über Vorjahr.
Zu diesem Wachstum hat u.a. der systematische Ausbau des Systemgeschäfts, der vor fünf Jahren begonnen wurde, beigetragen. Die Investitionen in Fachkräfte und Instrumente weltweit sowie der Aufbau zusätzlicher Kundenkreise haben den Umsatz in diesem Segment seit 2005 von 50 auf 120 Mio. € mehr als verdoppelt. Dabei liegt R. STAHLs Stärke in der Fähigkeit, Produkte der Automatisierung und Produkte der Energieverteilung und Schaltgerätetechnologie zu integrierten Lösungen zu verbinden, die alle Explosionsschutztechniken vereinen. Mit dieser Kompetenz hat sich das Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal im Markt erarbeitet.
Dadurch erweist sich auch die Entscheidung, während der Krise die Stammbelegschaft zu halten, als richtig. Das Know-how, das so konstant im Unternehmen gehalten wurde, hat 2010 und wird auch weiterhin den Ausbau und das Wachstum dieses zukunftsstarken Segments tragen.
Jahresüberschuss um 88 % gestiegen
2010 erwirtschaftete R. STAHL ein EBIT von 19,3 Mio. €, nach 12,6 Mio. € im Vorjahr. Der Jahresüberschuss klettert um 88 % auf 10,5 Mio. € (Vj: 5,6 Mio. €). Die Umsatzrendite bezogen auf das EBIT erreichte bereits 8,7 % – konnte aber noch nicht an das Niveau vor der Krise anschließen. Das Ergebnis ist belastet durch eine noch angespannte Preissituation in den Märkten sowie die verhältnismäßig hohen Personalkosten, aufgrund der Entscheidung, die Stammbelegschaft während der Krise zu halten. Ziel ist es deshalb, den Umsatz je Mitarbeiter weiter zu steigern und das angestrebte Wachstum mit einem unterproportionalen Personalaufbau umzusetzen. Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,90 € im Jahr 2009 auf 1,77 €.
Kontinuierliche Dividendenpolitik
R. STAHL verfolgt eine kontinuierliche Dividendenpolitik mit einer jährlichen Ausschüttungsquote i.d.R. zwischen 40 und 45 % vom Konzernjahresüberschuss. Aus diesem Grund werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 27. Mai 2011 eine Dividende von 0,70 € je dividendenberechtigter Stückaktie vorschlagen (Vj: 0,40 €).
Cashflow finanziert Investitionen, Akquisitionen und Dividende
Das Unternehmen konnte seine Netcash-Position mit 15,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert halten. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erreichte 19,0 Mio. € nach 10,9 Mio. € im Vorjahr. Investitionen in langfristige Vermögenswerte, vier Akquisitionen sowie die Dividende konnten aus dem Cashflow finanziert werden. Darüber hinaus wurden langfristige Finanzverbindlichkeiten über 1,5 Mio. € im abgeschlossenen Geschäftsjahr getilgt. Der Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode betrug 19,6 Mio. €. Die Eigenkapitalquote stieg von 41,5 % im Vorjahr auf 43,9 % im abgeschlossenen Geschäftsjahr. Damit ist R. STAHL solide finanziert und hat genügend Mittel, weitere Akquisitionen zu finanzieren.
Ausblick 2011
Der konjunkturelle Aufschwung, der Mitte 2010 einsetzte, hält weiter an. Alle wichtigen Kundenbranchen des Explosionsschutz-Experten zeigen Investitionsbereitschaft. Die Chemische Industrie führt wieder Wartungen durch, Pharmazie und Chemie planen weltweit Modernisierungen sowie Erweiterungen der bestehenden Anlagen. Der hohe Ölpreis beflügelt die Erdöl- & Erdgasindustrie. Die internationalen Anlagenbauer und Leitsystemhersteller haben volle Auftragsbücher. Daraus resultieren Ausschreibungen, die 2011 und 2012 zur Vergabe kommen. Die 2010 und 2011 bereits akquirierten Gesellschaften werden Wachstum zum Konzern beisteuern; ebenso wie neue Produkte, die aufgrund des Innovationsprozesses auf den Markt kommen werden.
Unklar ist aus heutiger Sicht, wie sich die Auswirkungen der Katastrophe in Japan bemerkbar machen. Lieferschwierigkeiten aus Japan könnten sich nicht nur bei R. STAHL selbst, sondern auch im Kundenkreis niederschlagen, was z.B. in der Chemischen Industrie zu einer erneuten Reduzierung der Wartungsaktivitäten führen könnte. Durch die Unsicherheiten im Nahen Osten können ebenfalls Projektverzögerungen entstehen; langfristige Projekte der Erdöl- & Erdgasindustrie sind davon voraussichtlich nicht betroffen.
Da die positiven Umfeldfaktoren für das laufende und das kommende Jahr deutlich überwiegen, rechnet der Vorstand für 2011 mit einem Konzernumsatz zwischen 240 und 250 Mio. €.
Neben dem Kostendegressionseffekt durch Wachstum mit moderatem Personalaufbau werden Optimierungsprojekte in Fertigung und Administration helfen, das Ergebnis weiter zu steigern. Zu erwartende Materialpreissteigerungen können zu einem Teil durch Rationalisierungsprojekte im Einkauf aufgefangen werden. Deshalb erwartet das Management für 2011 einen deutlichen Anstieg in der Ertragslage und rechnet mit einem EBT zwischen 17 Mio. € und 19 Mio. €.
R. STAHL hat sich eine gute Marktposition erarbeitet. Die konjunkturellen Voraussetzungen in den Märkten sind gut. Der Konzern ist finanziell sowie strategisch hervorragend aufgestellt. Deshalb ist der Vorstand zuversichtlich, das prognostizierte Wachstum 2011 umzusetzen und 2012 fortzusetzen.