Wissenschaftler entdecken neue Eigenschaft von Nanoröhrchen

18.08.2011 - Deutschland

Für die Anwendung von Titan-Nanoröhrchen eröffnet sich durch aktuelle Forschungsergebnisse einer Chemikerin und eines Physikers des Translationszentrums für Regenerative Medizin (TRM) der Universität Leipzig eine völlig neue Perspektive: Am Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung e.V. (IOM) Leipzig haben Kristina Fischer und Prof. Dr. Stefan Mayr die mechanischen Eigenschaften von Nanoröhrchen untersucht und dabei herausgefunden, dass sie als hochempfindliche Sensoren für Gase und Flüssigkeiten eingesetzt werden können. Ein Artikel, der die Ergebnisse von Kristina Fischer und Prof. Dr. Stefan Mayr zusammenfasst, ist jetzt in der Fachzeitschrift "Advanced Materials" erschienen.

Wissenschaftler des TRM Leipzig entdecken neue Eigenschaft von Nanoröhrchen

Oberflächentopographie der Nanoröhrchen / Untersuchung des Schwingungs- und Dämpfungsverhaltens einer Nanotube-Matrix auf einem Titan-Substrat.

In ihren Experimenten untersuchten die Wissenschaftler, die sowohl am TRM als auch am IOM tätig sind, die mechanischen Eigenschaften einer Matrix aus Titandioxid-Nanoröhrchen in Abhängigkeit der Herstellungsparameter. Bei der experimentellen Umsetzung wurde das Schwingungs- und Dämpfungsverhalten einer Nanotube-Matrix auf einem Titan-Substrat untersucht. Zur großen Überraschung der Forscher veränderten sich Schwingungs- und Dämpfungsverhalten deutlich, wenn die Nanoröhrchen mit Gasen oder Flüssigkeiten in Kontakt kamen. Die Veränderung dieser mechanischen Eigenschaften wiederum war für verschiedene Gase und verschiedene Flüssigkeiten jeweils spezifisch.

"Aufgrund der leicht messbaren Veränderungen der mechanischen Eigenschaften und deren Elementspezifität sind die von uns untersuchten Nanoröhrchen als Sensoren für Gase und Flüssigkeiten sehr gut geeignet", fasst Prof. Dr. Stefan Mayr die Ergebnisse zusammen. "Die Nanoröhrchen reagieren zudem extrem sensitiv auf Moleküle fremder Stoffe, so dass bereits kleinste Mengen von Gasen oder Flüssigkeiten in der Umgebung feststellbar sind."

Für den Physikprofessor steht außer Frage, dass die von ihm und seiner Mitarbeiterin entdeckte Eigenschaft der Nanoröhrchen ihren Einsatz als Sensor, d.h. als "chemische Nase" für komplexe Gase und Flüssigkeiten, ermöglichen kann. Vorstellbar sei, Nanoröhrchen in Mikrochips zu integrieren und über das neu entwickelte Verfahren z.B. die Umgebungsluft im Bereich verkehrsreicher Straßen, in Tunneln, im Umfeld von Industriebetrieben oder im Produktionsablauf zu kontrollieren. Im Bereich der Medizin ist weiterhin der Einsatz in "Lab-on-a-chip"-Anwendungen möglich, z.B. zur Untersuchung von Blutproben oder zur Kultivierung von Zellen. "All diese Einsatzmöglichkeiten sind denkbar, aber zum jetzigen Zeitpunkt noch Zukunftsmusik. Für eine Realisierung ist noch viel Forschung und Entwicklungsarbeit notwendig", resümiert Prof. Dr. Stefan Mayr.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Diese Produkte könnten Sie interessieren

VEGAPULS | VEGABAR | VEGASWING

VEGAPULS | VEGABAR | VEGASWING von VEGA Grieshaber

Füllstände cybersicher überwachen - so geht’s

Erfahren Sie mehr über den einzigartigen Sensor für flüssige und feste Medien

Füllstandmesstechnik
SprayMaster inspex

SprayMaster inspex von LaVision

Qualitätsprüfung für Ihren Sprühprozess durch digitale Spray- und Partikelanalyse

Verlässlich, automatisiert, digital – Die Geometrie-Messung Ihres Sprühverfahrens in Echtzeit

Sprayanalysensysteme
FireSting-PRO

FireSting-PRO von PyroScience

Neues faseroptisches Messgerät: Präzise Messungen selbst in kleinsten Volumen

Messen Sie pH, Sauerstoff und Temperatur sogar unter sterilen Bedingungen

Messgeräte
VIONIC powered by INTELLO

VIONIC powered by INTELLO von Metrohm

Der neue Potentiostat ideal für Batterie-, Brennstoffzellen- und Elektrolyseapplikationen

VIONIC powered by INTELLO

Potentiostate
Loading...

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Alle FT-IR-Spektrometer Hersteller

Verwandte Inhalte finden Sie in den Themenwelten

Themenwelt Sensortechnik

Die Sensortechnik hat die chemische Industrie revolutioniert, indem sie präzise, zeitnahe und zuverlässige Datenbereitstellung in einer Vielzahl von Prozessen ermöglicht. Vom Überwachen kritischer Parameter in Produktionslinien bis hin zur Früherkennung potenzieller Störungen oder Gefahren – Sensoren sind die stillen Wächter, die Qualität, Effizienz und Sicherheit gewährleisten.

4 Produkte
2 White Paper
4 Broschüren
Themenwelt anzeigen
Themenwelt Sensortechnik

Themenwelt Sensortechnik

Die Sensortechnik hat die chemische Industrie revolutioniert, indem sie präzise, zeitnahe und zuverlässige Datenbereitstellung in einer Vielzahl von Prozessen ermöglicht. Vom Überwachen kritischer Parameter in Produktionslinien bis hin zur Früherkennung potenzieller Störungen oder Gefahren – Sensoren sind die stillen Wächter, die Qualität, Effizienz und Sicherheit gewährleisten.

4 Produkte
2 White Paper
4 Broschüren