Umweltfreundliches Bioerdgas aus dem Industriepark Höchst

Gemeinschaftsprojekt von Infraserv Höchst und Mainova AG

13.09.2011 - Deutschland

Im Industriepark Höchst wird jetzt umweltfreundliches Bioerdgas erzeugt: Gemeinsam haben Mark Weinmeister, Staatssekretär im hessischen Umweltministerin, die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie Infraserv-Geschäftsführer Dr. Roland Mohr, Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG und die Geschäftsführer der Infranova Bioerdgas GmbH, Sabine Kuhlus und Dr. Heinrich Lienkamp, die neue Bioerdgas-Aufbereitungsanlage im Industriepark Höchst in Betrieb genommen. Der Bau der neuen Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt des Energieversorgers Mainova AG und der Industriepark-Betreibergesellschaft Infraserv Höchst, die für diesen Zweck gemeinsam die Infranova Bioerdgas GmbH gegründet haben. In der Anlage wird das im Industriepark Höchst aus organischen Abfällen und Klärschlämmen erzeugte Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und anschließend in das Versorgungsnetz eingespeist.

Biogasanlage liefert Strom und Dampf aus Abfällen

Das Biogas, das in der neuen Aufbereitungsanlage auf Erdgasqualität aufbereitet wird, stammt aus der nahegelegenen Biogasanlage, die Infraserv Höchst bereits 2007 in Betrieb genommen hatte. Hier werden ein Teil der am Standort anfallenden Klärschlämme zusammen mit organischen Abfällen wie Fermentationsrückständen, überlagerten Lebensmitteln oder anderen vergärfähigen Abfällen, in Biogas umgewandelt. Diese Anlage, für die eigens ein Verfahren entwickelt wurde, um industrielle Klärschlämme mit Co-Substraten zu verarbeiten, ist eine der größten ihrer Art in Deutschland. Anders als bei vielen anderen Biogas-Anlagen werden im Industriepark Höchst keine landwirtschaftlichen Nahrungsmittel eingesetzt.

Bislang wurde das Biogas in nachgeschalteten Blockheizkraftwerken zur Erzeugung von Strom und Dampf für die produzierenden Unternehmen im Industriepark eingesetzt. Deutlich effizienter ist allerdings die Aufbereitung auf Erdgasqualität und die Einspeisung in das öffentliche Versorgungsnetz.

Modernste Verfahrenstechnik

Als Betreiber der neuen Anlage hat Infranova insgesamt fünf Millionen Euro in das Vorhaben investiert. In der Anlage werden dem Biogas zunächst alle unerwünschten Begleitstoffe entzogen. Im Anschluss wird das entstandene Rohbiogas auf Netzdruck verdichtet. Der Brennwert wird durch die Beigabe von Flüssiggas erreicht, und nach der Odorierung wird das Bioerdgas in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist. Die Anlage der Infranova zeichnet sich besonders durch zwei hochmoderne Komponenten aus: Zum einen kommt die Aminwäsche zum Einsatz, um das Rohbiogas auf Erdgasqualität zu bringen. Die zweite Komponente, die die Anlage in Höchst auszeichnet, ist der besonders geringe Methanschlupf. Dieses unkontrollierte Entweichen von Methan wurde durch die hohe Trennfähigkeit des Aminwäscheverfahrens auf das technisch mögliche Minimum reduziert.

Die neue Anlage wird pro Jahr bis zu 80 Millionen Kilowattstunden Bioerdgas produzieren, was dem Verbrauch von etwa 4.000 Haushalten entspricht. Der Ersatz von konventionellem Erdgas durch klimafreundlich gewonnenes Bioerdgas aus dem Industriepark Höchst schont die begrenzt verfügbare Ressource Erdgas, damit werden die Kohlendioxid-Emissionen jährlich um rund 16.000 Tonnen reduziert.

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