Nachhaltiger Umgang mit wiederverwertbaren Rohstoffen - neuer Ansatz für Entwicklungsländer

15.02.2013 - Schweiz

Die Wiederverwertung mineralischer Rohstoffe als Geschäftsmodell für Entwicklungsländer: Diesen Ansatz verfolgen die Empa und das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO seit 2003. Mit grossem Erfolg wurden seither in verschiedenen Entwicklungsländern nachhaltige Recyclingsysteme für Elektro- und Elektronikschrott aufgebaut. Im Rahmen der Konferenz «ICT for Sustainability» (ICT4S) wird nun das neue Programm «Sustainable Recycling Industries» in Zürich vorgestellt.

Kunststoffrecycling in Delhi (Indien): Das Zerlegen, Sortieren und Aufbereiten der Kunststofffraktionen ist viel Handarbeit, die meist Frauen und Kinder machen.

Kühe suchen auf einem informellen Schrottplatz in Accra (Ghana) in den giftigen Abfallhalden nach Nahrungsresten. Im Hintergrund eine von den Recyclingaktivitäten stark kontaminierte Lagune.

Für den Weltmarkt wichtige, nicht erneuerbare Rohstoffe wie Kupfer und Gold stammen vielfach aus Entwicklungsländern. Die Verfügbarkeit vieler Metalle, zum Beispiel seltene Erdelemente, wird zusehends kritischer. Deshalb ist ein effizienter Umgang mit diesen mineralischen Rohstoffen wichtiger denn je. Ein grosser Beitrag kann dabei die Rückgewinnung aus gebrauchten Produkten leisten. Dabei stehen vor allem Elektronikgeräte und Haushaltapparate im Vordergrund.

Elektroschrott ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor

In Entwicklungsländern wird die Rückgewinnung von Rohstoffen hauptsächlich von Tausenden von unkontrollierten Arbeitern und Arbeiterinnen im so genannten informellen Sektor betrieben. Diese unkontrollierte Rückgewinnung von Rohstoffen birgt zahlreiche Gefahren wie Umweltverschmutzung, Gesundheitsgefährdung, die Verschleppung von gefährlichen Substanzen sowie das Fehlen von Qualitäts- und Nachhaltigkeitsangaben. So zeigte eine kürzlich durchgeführte Studie in New Delhi, dass Kunststoff-recycling ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, der allein in dieser Metropole in mehr als 7‘000 Kleinbetrieben zwischen 20'000 und 25'000 Menschen beschäftigt. Die Analysen zeigten auch, dass der Bleigehalt in rezykliertem Kunststoff, woraus beispielsweise Kinderspielzeug und Geschirr entsteht, teilweise deutlich über den in Europa geltenden Grenzwerten liegt. Deshalb soll im Rahmen der neuen Zusammenarbeit zwischen dem SECO und der Empa ein internationaler Prozess lanciert werden, um neue Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards für zurückgewonnene Rohstoffe auszuarbeiten.

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