Aktivierung kleiner Moleküle

29.08.2013 - Deutschland

Eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe verstärkt die Forschung an der Fakultät für Chemie der Universität Göttingen. Am Institut für Anorganische Chemie untersucht ab Oktober dieses Jahres ein Team von Nachwuchswissenschaftlern unter der Leitung von Dr. Inke Siewert die Spaltung von Wasser und Lachgas, um die in der Natur ablaufenden Reaktionen künstlich nachzuahmen. Die DFG fördert die Forschung fünf Jahre lang mit insgesamt gut einer Million Euro.

Chemische Reaktionen, bei denen ein Reaktionspartner Elektronen an den anderen überträgt, bezeichnet man als Redoxreaktionen. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der Energiegewinnung und bei Verbrennungsvorgängen, wie zum Beispiel bei der Photosynthese. Die Nachahmung des hierfür typischen Reaktionsverhaltens ist unter anderem wichtig für das Speichern von Energie in alternativen Brennstoffen. Ziel der Forschung von Dr. Siewert und ihrer Gruppe ist es, diese Prozesse an ausgewählten Systemen grundlegend zu verstehen und mithilfe von speziell entwickelten Kobalt- und Kupferkomplexen gezielt nachzubilden. Entscheidend für den industriellen Einsatz solcher chemischen Prozesse ist die Frage, ob sie sich energieeffizient durchführen lassen.

Inke Siewert, Jahrgang 1980, studierte Chemie an der Humboldt-Universität Berlin, wo sie 2009 auch promoviert wurde. Anschließend war sie an der Universität Oxford in England tätig. Seit Januar 2011 arbeitet sie als Habilitandin am Institut für Anorganische Chemie der Universität Göttingen. Ihre Forschung wird seitdem durch ein Stipendium des Dorothea-Schlözer-Programms der Universität Göttingen gefördert. Darüber hinaus erhielt Dr. Siewert bereits ein Forschungsstipendium der DFG sowie ein Sachmittelstipendium der Daimler und Benz-Stiftung.

Mit dem Emmy-Noether-Programm möchte die DFG herausragenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen Weg zu früher wissenschaftlicher Selbstständigkeit eröffnen. Es ist benannt nach der Mathematikerin Emmy Noether (1882 bis 1935), die als erste Frau 1919 an der Universität Göttingen habilitierte.

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