Millionenschwerer Wissenschaftspreis verliehen

Verleihung der Balzan Preise 2013 in Bern

19.11.2013 - Schweiz

Der Schweizerische Bundesrat Alain Berset überreichte in Bern die diesjährigen Balzan Preise. Im Schweizer Bundeshaus wurden die Preise in einer feierlichen Zeremonie überreicht an:

  • Alain Aspect (Frankreich), École Polytechnique, Palaiseau, für Quanteninformatik: Mechanismen und Kommunikation
  • Manuel Castells (USA/Katalonien), University of Southern California, für Soziologie
  • Pascale Cossart (Frankreich), Institut Pasteur, Paris, für Infektionskrankheiten: Grundlagenforschung und klinische Aspekte
  • André Vauchez (Frankreich), Université de Paris Ouest Nanterre, für Geschichte des Mittelalters.

Alain Aspect erhielt den Preis "für seine wegweisenden Experimente, welche die Quantenmechanik eindrucksvoll gegenüber Theorien lokaler verborgener Variablen bestätigen. Seine Forschungen haben den Weg für die experimentelle Beeinflussung verschränkter Quantenzustände geebnet, was für die Quanteninformatik von größter Bedeutung ist".

Der Preis wurde an Manuel Castells überreicht "für seine umfassenden Studien zu den Folgen der großen technologischen Umwälzungen unserer Zeit: die auf der Basis von Informatik, Mikrotechnik und Internet ermöglichte, digitale Revolution und den durch die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien ausgelösten, tiefgreifenden sozialen und politischen Wandel, für seinen Entwurf einer allgemeinen Theorie der globalen Informationsgesellschaft, die auf der Grundlage dieser Technologien entstand".

Pascale Cossart wurde geehrt "für ihre bahnbrechenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Molekularbiologie pathogener Bakterien und deren Interaktionen mit Wirtszellen. Diese Forschungsergebnisse haben das Verständnis der grundlegenden Mechanismen von Infektionskrankheiten entscheidend verbessert und neue Wege zu ihrer Bekämpfung aufgezeigt".

Der Preis wurde an André Vauchez vergeben "für seine wegweisenden Studien zur mittelalterlichen Spiritualität besonders in Frankreich und Italien und ihre Verwurzelung in der mittelalterlichen Alltagswelt, für seine Studien zur Sakralisierung des Raums und der Zeit, für seine Beiträge zur Erforschung weiblicher Frömmigkeit, für seine aus souveräner Kenntnis hervorgegangene meisterhafte Darstellung von Leben, Werk und Wirkung des Franziskus von Assisi".

Jeder der vier Preise 2013 der Internationalen Balzan Stiftung ist mit 750.000 Schweizer Franken (ca. EUR 610.000) dotiert. Diese Preissumme reiht die Balzan Preise weltweit unter die größten Preise in den Bereichen Wissenschaft und Kultur. Jeder der Preisträger ist aufgefordert, die Hälfte des Preisgeldes zur Förderung von Forschungsprojekten junger Wissenschaftler in dem jeweiligen Wissenschaftsgebiet zu verwenden.

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