BASF steigert Umsatz und Ergebnis und ist vorsichtig optimistisch für 2014

26.02.2014 - Deutschland

Im Gesamtjahr 2013 hat BASF Umsatz und Ergebnis verglichen mit dem Vorjahr gesteigert. „2013 war wiederum ein anspruchsvolles Jahr mit viel Gegenwind für unsere Industrie. Dennoch haben wir unser Ziel erreicht: Wir haben mehr verkauft, noch enger mit unseren Kunden zusammengearbeitet und unser Portfolio weiterentwickelt“, sagte Dr. Kurt Bock, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE bei der Bilanzpressekonferenz in Ludwigshafen.

Mit 18,1 Milliarden € lag der Umsatz der BASF-Gruppe im 4. Quartal leicht über dem Vorjahreszeitraum. Der Absatz stieg in allen Segmenten. Die Verkaufspreise waren im 4. Quartal insgesamt leicht rückläufig; negative Währungseffekte minderten den Umsatz in allen Unternehmensbereichen. Akquisitionen trugen, vor allem in den Segmenten Oil & Gas sowie Agricultural Solutions, zum Umsatzwachstum bei. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen verbesserte sich im 4. Quartal in allen operativen Segmenten und stieg um 223 Millionen € auf 1,5 Milliarden €. Das EBIT erhöhte sich um 584 Millionen € auf 1,6 Milliarden €. Darin enthalten ist ein Sonderertrag in Höhe von 429 Millionen € aus der Umstufung der GASCADE Gastransport GmbH. Dieses Joint Venture wurde bislang vollkonsolidiert. Seit 31. Dezember 2013 wird GASCADE – aufgrund einer Änderung der Stimmrechte in deren Aufsichtsrat – nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Im Gesamtjahr stieg der Umsatz um knapp 3 % auf 74,0 Milliarden €. Eine vor allem mengenbedingte deutliche Umsatzsteigerung in den Segmenten Oil & Gas und Agricultural Solutions trug dazu wesentlich bei. Im Chemiegeschäft, das die Segmente Chemicals, Performance Products und Functional Materials & Solutions umfasst, sank der Umsatz trotz eines höheren Absatzes leicht. Hauptgrund hierfür waren negative Währungseinflüsse. Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm 2013 um 543 Millionen € zu und lag bei 7,2 Milliarden €. Neben dem erfolgreichen Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und einem höheren Beitrag des Segments Functional Materials & Solutions war die Ergebnisverbesserung bei Sonstige für diesen Anstieg maßgeblich.

Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter lag mit 4,8 Milliarden € leicht über dem Vorjahreswert. Das Ergebnis je Aktie stieg von 5,25 € auf 5,27 €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit 5,37 € um 0,27 € unter Vorjahr.

„Mit einem Betrag von rund 7,9 Milliarden € haben wir beim operativen Cashflow einen Spitzenwert erzielt“, sagte Dr. Hans-Ulrich Engel, Finanzvorstand der BASF.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 2. Mai eine Dividende von 2,70 € pro Aktie vorschlagen – eine Erhöhung um 0,10 € gegenüber dem Vorjahr. Auf Basis des Jahresschlusskurses 2013 von 77,49 € bietet die BASF-Aktie wieder eine hohe Dividendenrendite von 3,5 %.

Ausblick für das Jahr 2014

„Auch dieses Jahr rechnen wir nicht mit starkem Rückenwind. Dennoch sind wir hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung weltweit vorsichtig optimistisch. Die Weltwirtschaft wird trotz anhaltender Volatilität voraussichtlich etwas stärker wachsen als 2013“, so Bock. Für die globale Chemieindustrie rechnet das Unternehmen mit einem Wachstum etwa auf dem Niveau des Vorjahres und prognostiziert ein etwas höheres Wachstum wichtiger Abnehmerbranchen wie der Transport-, Konsumgüter- und Elektronikindustrie. Dies werde sich voraussichtlich positiv auf das Geschäft der BASF auswirken.

BASF geht von folgenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Jahr 2014 aus (Vorjahreswerte in Klammern):

  • Wachstum der Weltwirtschaft von +2,8 % (+2,3 %)
  • Wachstum der globalen Chemieproduktion (ohne Pharma)
    von +4,4 % (+4,6 %)
  • Wechselkurs von durchschnittlich 1,30 US$/€ (1,33 US$/€)
  • Brent-Ölpreis von 110 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt
    (109 US$/Barrel)

Bock: „Insgesamt erwarten wir, dass wir uns 2014 in einem weiterhin herausfordernden Umfeld gut behaupten werden. Wir wollen unseren Absatz ohne Berücksichtigung von Akquisitionen und Devestitionen erhöhen." Dennoch wird der Umsatz verglichen mit dem Jahr 2013 voraussichtlich leicht sinken. Grund hierfür ist die für Mitte 2014 geplante Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts. BASF erwartet einen leichten Anstieg des EBIT vor Sondereinflüssen, vor allem infolge deutlich gesteigerter Beiträge von Performance Products und Functional Materials & Solutions. Beim EBIT wird ein deutlicher Anstieg gegenüber 2013 erwartet, unter anderem durch den Sonderertrag aus der Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts. „Wir wollen das EBIT nach Kapitalkosten deutlich steigern und damit wieder eine hohe Prämie auf unsere Kapitalkosten verdienen“, so Bock weiter.

Entwicklung der Segmente

Im Segment Chemicals sank der Umsatz im 4. Quartal um 5 % auf 4,2 Milliarden €. Höhere Mengen in allen Bereichen konnten die niedrigeren Preise und negativen Währungseffekte nicht ausgleichen. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 65 Millionen € auf 510 Millionen €, vor allem infolge deutlich höherer Erträge bei Petrochemicals. Der Umsatz im Gesamtjahr lag auf Grund rückläufiger Preise und negativer Währungseffekte mit knapp 17,0 Milliarden € um 5 % unter dem Wert des Jahres 2012. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 11 Millionen € auf rund 2,2 Milliarden €.

Der Umsatz bei Performance Products blieb im 4. Quartal mit 3,7 Milliarden € stabil. Ein höherer Absatz glich niedrigere Preise und negative Währungseffekte aus. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg aufgrund höherer Mengen und verbesserter Margen um 33 Millionen € auf 216 Millionen €. Im Gesamtjahr 2013 sank der Umsatz trotz gestiegener Mengen um 1 % auf 15,5 Milliarden €. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging gegenüber 2012 um 56 Millionen € auf rund 1,4 Milliarden € zurück.

Der Umsatz im Segment Functional Materials & Solutions ging im 4. Quartal um 1 % auf 4,1 Milliarden € zurück. Höhere Mengen konnten die negativen Währungseffekte nicht kompensieren. Eine lebhafte Nachfrage aus der Automobilindustrie führte zu dem Absatzanstieg. Das EBIT vor Sondereinflüssen nahm aufgrund höherer Ergebnisse in den Bereichen Catalysts und Coatings um 10 Millionen € auf 238 Millionen € zu. Der Umsatz im Gesamtjahr stieg vor allem infolge eines höheren Absatzes um 1 % auf knapp 17,3 Milliarden €. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit rund 1,1 Milliarden € um 138 Millionen € über dem Wert des Jahres 2012.

Trotz deutlich negativer Währungseffekte stieg der Umsatz im Segment Agricultural Solutions um 1 % auf 890 Millionen € im saisonal schwachen 4. Quartal. Die Akquisition von Becker Underwood sowie leicht höhere Mengen und Preise trugen zu dem Anstieg bei. Das EBIT vor Sondereinflüssen verdoppelte sich auf 67 Millionen € dank höherer Margen und infolge des Erwerbs von Becker Underwood. Im Gesamtjahr 2013 übertraf der Umsatz mit 5,2 Milliarden € den Wert des Vorjahres um 12 %. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg insbesondere dank höherer Mengen und Preise um 185 Millionen € auf 1,2 Milliarden €.

Im Segment Oil & Gas erhöhte sich der Umsatz im 4. Quartal um 10 % auf 4,2 Milliarden €, im Wesentlichen durch einen höheren Beitrag der in Norwegen akquirierten Aktivitäten, gestiegene Produktionsmengen von Achimgaz sowie höhere Verkaufsmengen aus dem Natural Gas Trading. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 128 Millionen € auf 535 Millionen €. Die Felder in Norwegen trugen maßgeblich zu diesem deutlichen Anstieg bei. Im Gesamtjahr wuchs der Umsatz vor allem auf Grund gesteigerter Mengen um 16 % auf rund 14,8 Milliarden €. Das EBIT vor Sondereinflüssen übertraf den Vorjahreswert um 93 Millionen € und lag bei knapp 2,0 Milliarden €. Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter verbesserte sich um 579 Millionen € auf rund 1,8 Milliarden €.

Der Umsatz von Sonstige stieg im 4. Quartal um 7 % auf 1,1 Milliarden €. Die ELLBA Joint Ventures für Styrolmonomere und Propylenoxid in Europa und Asien trugen maßgeblich zu dem Umsatzwachstum bei. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 47 Millionen € auf minus 114 Millionen €. Im Gesamtjahr wuchs der Umsatz von Sonstige verglichen mit dem Vorjahr um 3 % auf 4,2 Milliarden €. Das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich auf minus 618 Millionen €, nach minus 790 Millionen € im Jahr 2012.

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