Evonik stellt die Weichen bei Polyamid 12

01.07.2014 - Deutschland

Evonik Industries hat die Kapazität seiner Polyamid-12-Produktion im Chemiepark Marl um 5.000 Tonnen ausgebaut und damit die Liefersicherheit des Konstruktionswerkstoffs VESTAMID® erhöht. Daneben haben Vorbereitungen zur Steigerung der Produktion von VESTOSINT® Polyamid-Pulver begonnen. Für den weiteren Ausbau der Produktion hat Evonik ein verbessertes konventionelles Verfahren zur Herstellung von Polyamid 12 fertig ausgearbeitet. Zusätzlich wurden wesentliche Fortschritte in der Entwicklung einer Butadien- und CDT unabhängigen Route erzielt.

Evonik betreibt seit nahezu 50 Jahren eine voll rückintegrierte Produktion von Polyamid 12 im Chemiepark Marl, ausgehend vom Butadien über alle Vorstufen bis zum Polymer. Ursprünglich als Batch-Betrieb begonnen, wurde die Produktionsanlage ab dem Jahr 2000 um kontinuierliche Anlagen ergänzt. Die Kapazitäten wurden im Laufe der Jahre stetig an die Marktbedürfnisse angepasst, was mit der neuen Erweiterung fortgeführt wurde. Auch die Pulverkapazitäten wurden stetig erhöht.

„VESTAMID® ist ein gefragter Werkstoff im Markt: Durch den temporären Ausfall der CDT-Anlage bedingte Ersatzprodukte haben sich nur in Nischen halten können. Wir sehen es als unsere Verpflichtung an, unseren Kernmärkten, und hier vor allem der Automobilindustrie, höchstmögliche Liefersicherheit zu bieten“, sagt Dr. Michael Pack, seit 1. Juni neuer Leiter von Performance Polymers bei Evonik, zur Wachstumsstrategie für Polyamid 12 und dem Ausbau der Marktführerschaft.

Unterstrichen wird die Wachstumsstrategie auch durch die Entwicklung unterschiedlicher Technologien für die Vorprodukte von Polyamid 12: So verfügt Evonik einerseits über eine produktionsreif ausgearbeitete, konventionelle Route basierend auf verbesserten Verfahren für einen unabhängigen C12-Strang bis zum Polymer.

Andererseits ist der Biosyntheseweg aufbauend auf Palmkernöl - ohne Butadien und Cyclododecatrien (CDT) - weit fortgeschritten. Der Prozess führt zu ω-Amino-Laurinsäure, einer Alternative zum erdöl-basierten Laurinlactam, und ergibt ein identisches Polyamid 12. Erste Chargen von Polyamid aus diesem Vorprodukt wurden bereits erfolgreich zu Rohren verarbeitet und getestet, Proben für Kundentests werden in Kürze zur Verfügung stehen. Das Verfahren bietet mehrere Vorteile: 100 % erneuerbare Rohstoffe als Basis für Polyamid 12, identische Produkteigenschaften, einfacherer Produktionsprozess.

Weitere Ergebnisse aus der seit über einem Jahr laufenden Pilotanlage werden Grundlage für die Auswahl des Verfahrens der nächsten Kapazitätserweiterung von Polyamid 12 sein.

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