CO2-Senke wiedererstarkt
Neues statistisches Modell schliesst Messlücken
Für ihre Studie analysierten die Wissenschaftler Messungen der CO2-Konzentration im Oberflächenwasser des Südlichen Ozeans südlich des 35. Breitengrades. Damit lässt sich der CO2-Fluss zwischen Wasser und Luft berechnen. Die Forschenden verglichen zudem die daraus resultierenden CO2-Flüsse mit Schätzungen, die auf atmosphärischen CO2-Messungen beruhen.
Die CO2-Konzentration des Oberflächenwassers wird im Südlichen Ozean von Forschungsschiffen oder von kommerziellen Schiffen entlang von Handelsrouten gemessen. Die Datennahme und Auswertung sind international standardisiert, die Messstrecke hängt aber vom jeweiligen Kurs ab, den ein Schiff einschlägt. Dadurch sind gewisse Meeresabschnitte gut abgedeckt, weite Teile jedoch gar nicht.
Mit Hilfe einer neuentwickelten Methode basierend auf neuronalen Netzwerken, konnten die Forschenden die CO2-Konzentration des Meerwassers statistisch modellieren und dann mit diesem statistischen Modell die Lücken füllen. Dazu kombinierten sie Satellitenbeobachtungen der Wassertemperatur, des Salz- sowie des Chlorophyll-Gehalts des Meerwassers.
CO2-Senke wieder hergestellt
Die interpolierten CO2-Daten im Oberflächenozean sowie die Abschätzungen auf der Basis der CO2-Messungen der Atmosphäre zeigen klar auf: Ab dem Jahr 2002 begann sich die Senkenleistung des Südlichen Ozeans zu erholen. Ab 2010 war sie wieder so stark wie die Wissenschaftler aufgrund der steigenden CO2-Konzentration der Atmosphäre erwarten.
Eine wichtige Erkenntnis aus dieser Untersuchung liegt für Nicolas Gruber darin, dass die Stärke der Kohlenstoffsenke des Südlichen Ozeans starken, möglicherweise periodischen Schwankungen unterliegt und nicht nur dem Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentration folgt. «Diese grosse Variabilität hat uns überrascht», sagt der ETH-Professor.
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