Synthetischer Diesel-Kraftstoff aus Wasser und CO2: Bis zu 85 Prozent CO2-Einsparung möglich

13.01.2016 - Deutschland

Das Fahren mit Verbrennungsfahrzeugen kann durch den Einsatz von synthetischem Diesel-Kraftstoff erheblich umweltfreundlicher werden: CO2-Einsparungen von bis zu 85 Prozent sind unter bestimmten Bedingungen möglich. Das geht aus dem Ökobilanzbericht hervor, den die Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung am Lehrstuhl für Bauphysik der Universität Stuttgart jetzt vorgelegt hat. Dabei wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung der synthetische Dieselkraftstoff „Blue Crude“ untersucht, den die Dresdner sunfire GmbH auf Basis von CO2 und Wasser erstmals im März 2015 produzierte.

Die Studie vergleicht den synthetischen Kraftstoff „Blue Crude“ mit biogenen und fossilen Treibstoffen. „Die ersten Ergebnisse zeigen, dass ‚Blue Crude‘ gegenüber fossilen Kraftstoffen ein CO2-Einsparpotenzial von 35 bis über 85 Prozent aufweist und somit unter bestimmten Bedingungen erhebliche Vorteile für die Umwelt bringen kann“, fasst Projektleiter Aleksandar Lozanovski die Ergebnisse der Untersuchung zusammen.

Die Ökobilanz-Studie analysiert die notwendigen Rahmenbedingungen, um Emissionen zu reduzieren. Ein ausschlaggebendes Kriterium ist dabei die verwendete Energie: „Blue Crude sollte nur auf Basis erneuerbarer Energie und nicht mit dem deutschen Strommix hergestellt werden“, betont Lozanovski.

Ein weiteres Kriterium ist die Herkunft des CO2, hier wurde unter anderem ein Verfahren der Climeworks AG gewählt, dass CO2 direkt aus der Luft filtert. Zum Betrieb der Anlage müssen Strom und Wärme eingesetzt werden. Wird die Wärme durch Erdgasfeuerung bereitgestellt und Strom aus erneuerbaren Quellen verwendet, sind 35 Prozent Einsparung gegenüber fossilem Diesel beim Treibhauspotenzial möglich. Wird dagegen Abwärme und Strom aus erneuerbaren Quellen für den Prozess verwendet, steigt die CO2-Reduktion auf bis zu 85 Prozent an.

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