Chemie-Kooperation zwischen Ukraine, Russland und Deutschland

VolkswagenStiftung fördert Kooperation bei der Synthese neuer Materialien

26.05.2016 - Deutschland

Bei einer einmaligen Ausschreibung der VolkswagenStiftung zur Unterstützung trilateraler Partnerschaften zwischen der Ukraine, Russland und Deutschland hat ein Projekt der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) den Zuschlag erhalten. Bewilligt wurde ein Vorhaben zur Herstellung neuer molekularer Materialien, die sich durch eine Kombination magnetischer und lumineszierender Eigenschaften auszeichnen. Der Antrag wurde von Prof. Dr. Eva Rentschler vom Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der JGU eingereicht und sieht eine enge Kooperation mit Chemikern der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Kiew, der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau und der Universität Würzburg vor. Die VolkswagenStiftung unterstützt das zweijährige Projekt mit insgesamt 250.000 Euro im Rahmen ihrer Förderinitiative „Trilaterale Partnerschaften – Kooperationsvorhaben zwischen Wissenschaftler(inne)n aus der Ukraine, Russland und Deutschland“.

„Wir möchten in unserem Drei-Länder-Projekt neue molekulare Materialien herstellen, die sowohl interessante magnetische wie auch optische Eigenschaften besitzen“, erklärt Eva Rentschler die Pläne. Der Aufbau von Materialien aus Molekülen ist ein schnell wachsendes Feld in der modernen Chemie. Multifunktionale molekulare Materialien sind dabei nicht nur für die Grundlagenforschung von Interesse, sondern auch für potenzielle neue Anwendungen. An dem Projekt sind in Kiew eine und in Moskau zwei Gruppen mit jeweils fünf Wissenschaftlern je Gruppe beteiligt. Die deutschen Partner sind mit jeweils einem Stipendiaten in der Kooperation vertreten.

Die Kombination der Expertise der beteiligten Forschergruppen aller drei Länder wird es ermöglichen, die entsprechenden Materialien zu synthetisieren und ihre Eigenschaften genau zu untersuchen. Ziel ist es, geeignete molekulare Systeme zu erarbeiten, die eine Verknüpfung magnetischer Änderungen mit der Aussendung sichtbaren Lichtes aus angeregten Zuständen erlauben. Im Idealfall kann so die Änderung des magnetischen Moments durch ein zusätzlich eingebrachtes molekulares Spinzentrum oder durch den Einbau von Gastmolekülen, einem Analytgas oder von Lösungsmittel mit bloßem Auge verfolgt werden.

Mit der einmaligen Ausschreibung „Trilaterale Partnerschaften" fördert die VolkswagenStiftung Forschungsprojekte sowie kleinere Veranstaltungen aus verschiedenen Fachdisziplinen. Vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen der Ukraine, Russland und der EU soll durch die einmalige Ausschreibung die grenzüberschreitende wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern aus den beteiligten Ländern gestärkt und so ein Beitrag zur Annäherung, Vertrauensbildung und Verständigung in der Region sowie zur Aufrechterhaltung des Dialogs mit Fachkollegen auch in Deutschland geleistet werden.

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